Heutzutage ist es üblich, seinen Fernseher ans Internet anzuschließen. Und da kann es passieren, dass Schadsoftware den Fernseher als Geisel nimmt und versucht wird, für den Freikauf Geld zu erpressen. Das ist vor kurzem dem Software-Entwickler Darren Cauthon passiert. Er ist das erste prominiente Opfer einer solchen Infektion auf seinem LG SmartTV.
Malware auf SmartTV
Googles Android Plattform ist nicht nur in Smartphones zu finden, sondern auch auf immer mehr Fernsehern mit SmartTV. Diese kann man wie bei Smartphones üblich, mit Apps bereichern und multimediale Inhalte wie Youtube und Co anschauen.
Das macht sie auch angreifbar gegen Malware, die für Android Betriebssysteme programmiert wurden. Bereits vor einiger Zeit hatten die Sicherheitsfirmen „Symantec“ und „Trend Micro“ vor einem möglichen Malwarebefall von SmartTV gewarnt. Das Aufrufen einer manipulieren Webseite oder die Installation einer Drittanbieter-App kann zu solch einer Infektion führen, so warnten die Forscher.
Der Befall scheint sogar einfacher zu sein als bei einem Smartphone. Während die Entwickler sich bewusst sind, dass ein Smartphone ein portabler Computer ist, spielt die Sicherheit bei der Unterhaltungselektronik kaum eine Rolle.
Was hat die Malware angerichtet?
Wie bei einer Erpresser-Malware üblich, wurde der Bildschirm mit einer gefakten Nachricht des FBI gesperrt. Der Nutzer soll gegen irgendein Gesetz verstoßen haben und wird mit 500 Dollar zur Kasse gebeten, damit das Gerät wieder normal funktioniert. Darren wusste natürlich, dass es sich um eine Falschmeldung handelt und konnte das Gerät mit Hilfe des Herstellers LG auf die Werkseinstellung zurücksetzen.
Es wird aber nicht lange dauern, bis weitere Opfer Hilfe suchen, wenn eine Malware ihren Fernseher als Geisel nimmt. Das Internet der Dinge wird zunehmend zu einem verwundbaren Internet der Dinge.
Wir können nur hoffen, dass die Entwickler der smartifizierten Unterhaltungselektronik durch die Meldung von Darren wach gerüttelt werden und mehr in die Sicherheit ihrer Produkte investieren. Zudem wäre es wünschenswert, dass angepasste Updates für die älteren Geräte zur Verfügung gestellt werden.
Infos: Danny Loos, Föderale Kriminalpolizei Eupen, Screenshots YouTube-Video und Twitter von Darren Cauthon