Schwarze Schafe
Online Dating ist voll im Trend. Den zukünftigen Lebensgefährten im Internet kennenlernen? Wieso nicht? Es gibt viele glückliche Paare, die sich im Internet kennengelernt haben. Leider befinden sich auch viele schwarze Schafe unter den Besuchern von Dating Seiten und sozialen Netzwerken. Vor allem ist die sogenannte „Nigeria Connection“ hierbei sehr aktiv.
Diese Betrüger bauen eine komplett falsche Identität auf, mit Fotos, Namen, Wohnort und attraktiven Berufen. Beliebt sind dabei Ärzte, US Soldaten, Geschäftsleute, Anwälte oder Adelige. Manchmal existieren die Personen auch im Wirklichkeit, sind aber natürlich nicht diejenigen, mit denen man es zu tun hat. Die Unterhaltung wird in den meisten Fällen in Englisch oder Französisch geführt; dies weil die Betrüger diese beiden Sprachen am besten beherrschen.
Sie sind sehr geschickt darin, ihre Opfer mit Worten und Nachrichten emotional an sich zu binden. Nach einigen Wochen beziehungsweise Monaten intensiver Korrespondenz entsteht eine Beziehung, wenn auch nur virtuell. Die Betrüger haben schnell das Vertrauen ihrer Opfer erlangt. Diese haben von ihrem Chatpartner viel erfahren und machen sich Hoffnung auf ein baldiges Treffen und ein späteres Zusammenleben.
Die Betrugsmasche
Zu irgendeinem Zeitpunkt hat der Partner plötzlich ein Problem und bittet dringend um Hilfe. Als Vorwand werden oft, eine Notsituation im Ausland, Kosten für einen Krankenhausaufenthalt, Entführung eines Familienmitglieds oder Zahlung von Strafe oder Gebühren angegeben.
Der neueste Trick ist den Opfern Wertgegenstände wie Gold oder Antiquitäten zuzusenden, damit diese sie im Empfang nehmen und aufbewahren. Dahinter vermuten die meisten auch nichts Schlimmes, denn es ist ja nur ein Paket, das man in Empfang nehmen soll.
Wenn das Opfer zusagt, entstehen aber Probleme und es treten andere fingierte Akteure in Erscheinung, so zum Beispiel der Zoll, ein Anwalt oder eine Steuerfahndung. Die Opfer werden anschließend massiv unter Druck gesetzt, denn das Paket ist an sie adressiert.
Auch seitens des Partners wird man gebeten, die fälligen Gebühren oder Strafe zu zahlen, da ansonsten die kostbare Ware beschlagnahmt wird. Er verspricht zudem die entstandenen Kosten bei einem späteren Treffen zu begleichen. Wer aber einmal zahlt, wird danach noch unter einem anderen Vorwand zur Kasse gebeten und zwar solange, bis das Opfer einen Verdacht schöpft.
Besonders ältere, alleinstehende Frauen werden hier gutgläubig zahlen und dabei bitter enttäuscht. Denn weder der virtuelle Partner noch die angebliche Lieferung waren echt.
Infos: Danny Loos, RCCU Föderale Kriminalpolizei Eupen, Foto BRF