Die Betrugsmethode
Wer kennt es nicht: Anrufe von Vertretern, die ein kommerzielles Produkt verkaufen möchten. Dies ist lästig und auch oftmals ein Grund für eine Beschwerde. Diese Tatsache haben sich nun auch Betrüger zunutze gemacht. Sie geben sich am Telefon als Anwaltskanzlei oder Institution aus. Ihren Angaben zufolge soll eine Werbefirma für Belästigungen am Telefon verurteilt worden sein. Als Opfer habe man nach Aussage des Anrufers nun Anrecht auf eine Entschädigung. Die Betrüger fordern Sie schließlich auf, Ihre Kontonummer mitzuteilen, damit sie das Geld der Entschädigung überweisen können. Dies erweckt bei den meisten Opfern auch keinen weiteren Verdacht.
Nach einigen Tagen werden Sie durch die gleiche Person erneut telefonisch kontaktiert. Sie erklärt Ihnen, dass Sie beweisen müssen, dass Sie der Eigentümer des Kontos sind. Dazu müssen Sie Ihren Digipass nehmen und eine Reihe von Zahlen eingeben, die Ihnen der Anrufer diktiert. Sie werden anschließend aufgefordert, die Endsumme, die der Digipass ausgibt, mitzuteilen. Man verspricht anschließend eine schnelle Zahlung der Entschädigung. Kurze Zeit später bemerken Sie, dass eine nicht autorisierte Überweisung von Ihrem Konto ausgegangen ist.
Was genau ist passiert?
Ganz einfach, der Betrüger hat eine App auf seinem Handy installiert, die jener der Bank des Opfers entspricht. Mit dem errechneten Code des Digipass konnte er die App frei schalten und eine Transaktion durchführen. Der Geschädigte war sich nicht bewusst, was er da gemacht hat.
Tipps
- Übermitteln Sie niemals den generierten Code Ihres Digipass über Telefon. Es handelt sich nämlich um eine Autorisierung.
- Überprüfen Sie die Sicherheitseinstellungen Ihrer Bank-App, idealerweise sollte diese folgendermaßen aussehen:
- Es sind nur Überweisungen an einen Empfänger möglich, der auf der gespeicherten Liste im Webbanking aufgeführt ist.
- Die Bank-App eines Smartphone sollte außerdem zuerst via Webbanking freigeschaltet werden, bevor Transaktionen möglich sind.
- Wenn Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich am besten an den Kundenberater Ihrer Bank.
Infos: Danny Loos, RCCU Föderale Kriminalpolizei Eupen, Foto: BRF