Wir haben schon mehrfach auf die Gefahren in Bezug auf Verschlüsselungstrojaner hingewiesen. Doch es gibt immer noch genug Nutzer, die gutgläubig eine fremde Datei öffnen und somit Gefahr laufen, ihren PC zu infizieren. Die Infektion wird meist auch nicht sofort bemerkt, sodass der Trojaner genügend Zeit hat, die geliebten persönlichen Daten zu verschlüsseln.
Doch das Problem dieser Art von Schadsoftware ist ein internationales Problem und auch schwer in den Griff zu bekommen… leider. Aber es gibt Hoffnung, vor allen Dingen für jene, die in der Vergangenheit Opfer geworden sind und ihre kompromittierten Daten behalten haben, was wir auch immer anraten. Das mag zwar eigenartig klingen, aber es gibt immer wieder Programmierer, die Tools zum Entschlüsseln der verschiedenen Trojaner kostenlos bereitstellen. Manchmal geben Cyberkriminelle auch auf und rücken den sogenannten „Masterschlüssel“ raus, so wie das für den Trojaner „TeslaCrypt“ Mitte 2016 der Fall war. In anderen Fällen konnte die Polizei die Server und die digitalen Schlüssel der Kriminellen sicherstellen.
„No more ransom“ heißt die neue Initiative, die einige Firmen, Organisationen und internationale Strafverfolgungsbehörden ins Leben gerufen haben. Gemeinsam haben sie sich zum Ziel gemacht, etwas gegen die Epidemie der unzähligen Verschlüssungstrojaner zu unternehmen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Daten der verschiedenen Partner fließen in das Projekt ein und sollen helfen das Phänomen deutlich zu bekämpfen.
Auf der Webseite nomoreransom.org findet man nicht nur Tipps zur Vorbeugung, sondern eine interessante Sammlung an Werkzeugen, die eventuell helfen, die einst verschlüsselten Daten zu retten.
Die Initiatoren
Hersteller von Sicherheitssoftware oder Hardware wie Gdata, Kaspersky, Barracuda, Avast, Intel Security und Acronis - um nur einige zu nennen - aber auch viele internationale Polizeidienste, darunter auch die belgische Polizei und nicht zu vergessen Interpol haben das Projekt ins Leben gerufen.
Zum Schluss machen wir noch einmal den Aufruf, auf keinen Fall das Lösegeld für Ihre Daten zu bezahlen, denn so stärken sie nur noch das Geschäftsmodell der Kriminellen. Außerdem ist mit Zahlung der geforderten Summe nicht garantiert, dass Sie auch wirklich die nötigen Informationen zum Entschlüsseln erhalten. Bewahren Sie die verschlüsselten Daten lieber auf und hoffe, dass die Enschlüsselung eines Tages möglich sein wird. Denn nur so wird den Kriminellen der Nährboden entzogen.
Wer vorbeugt, der hat eine Datensicherung und braucht kein Lösegeld zu zahlen.
Infos: Danny Loos, RCCU Föderale Kriminalpolizei Eupen, Screenshot