Westeuropäische Speditionen beklagen seit Jahren die harte Konkurrenz durch deutlich günstigere Fahrer aus Osteuropa. Dies führe zu Sozialdumping und einem Risiko auf den Straßen durch schlecht gewartete LKW, so der Vorwurf. Hinzu kommt, dass sich die EU-Staaten nicht auf einheitliche Standards für den Sektor einigen können.
Jan Bergrath sieht auch die Verbraucher in der Pflicht: „Dieser ganze Transport findet in einer Parallelwelt statt, auf den Autobahnen. Da kriegt man mit, der böse Lkw, die Unfälle, das ist ein Riesenproblem. Aber es zieht keiner die Verbindung, dass wenn ich einen Joghurt greife, dass der ja irgendwie dahin gekommen sein muss. Das kann so nicht weitergehen.“
In dem Krimi von Jan Bergrath bekommt ein „böser“ Spediteur am Ende seine gerechte Strafe, wie der Autor im Gespräch mit dem BRF erklärt.“Ich hatte natürlich einen wahnsinnigen Fundus aus diesem realen teilkriminellen Leben. Ich musste nur zugreifen.“
„Es ist insgesamt ein Problem des Unwillens der Länder, diese Probleme zu lösen“, sagte der frühere EU-Parlamentarier Mathieu Grosch dem BRF. Grosch hofft, dass die Verbraucher ihr Verhalten ändern: „Ich hoffe, dass bei den Konsumenten, den Bürgern selber, ein Schub kommt, zu sagen, das Billige ist nicht immer das Beste, und das Billige geht auf Kosten von Menschen und auf Kosten von Betrieben.“
Grosch rechnet aber damit, dass der Transportsektor in der Zukunft automatisierter sein wird und dass sich gewisse soziale Probleme lösen. Er hofft auch, dass der ganze Sektor sicherer sein wird.
Olivier Krickel