Als Sohn eines Saxophon- und Klarinettenspielers wurde Daniel das musikalische Talent gewissermaßen in die Wiege gelegt. Er selbst hat früh angefangen, Schlagzeug zu spielen und war in diversen Bands aktiv, bevor er letztlich seine Leidenschaft für die elektronische Musik entdeckte. "Ich hatte irgendwann keine Lust mehr darauf, Kompromisse einzugehen mit vielen Leuten und habe mir dann gedacht, wenn ich was alleine mache, dann muss ich weniger Kompromisse eingehen und bin freier in der Kreation. Das hat sich dann irgendwie ergeben, dass ich mit einem Musikprogramm angefangen habe, irgendwelche Sachen zu programmieren und so die Klänge entstehen zu lassen. Elektronische Musik war für mich irgendwie immer ein guter Spielplatz, um zu experimentieren", erzählt er im BPM-Interview.
Die Musikproduktion ist bis heute sein Steckenpferd geblieben. "Das einzige, was Sinn macht für mich, ist eben die Produktion", sagt er. Unter verschiedenen Pseudonymen hat er in den letzten Jahren an diversen Projekten gearbeitet. Als Karl M nahm er zum Beispiel vor vier Jahren an einem Beatport-Contest teil und durfte einen Track für Dominik Eulberg mixen. "Karl M ist tot", sagt er aber heute. "Den habe ich mit neuen Projekten ganz sanft ermordet und da wird es auch nichts mehr geben." Jetzt arbeitet er hauptsächlich als Daniel/i/ und hat unter diesem Namen bereits einige Tracks bei dem Londoner Label Default Position releast. Demnächst wird es von ihm auch ein Release bei Traumschallplatten geben.
Seine musikalischen Einflüsse reichen von Vertretern früher elektronischer Musik bis hin zu aktuellen Techno-DJs. Bei seinen Kompositionen spielen aber auch sogenannte "field recordings" eine große Rolle, d.h. Tonaufnahmen aus der Umgebung. Eine Herangehensweise, die man beispielsweise auch von Eulberg oder Paul Kalkbrenner kennt. Mit einem Aufnahmegerät , das der 29-Jährige vor einigen Jahren von seiner Mutter zu Weihnachten geschenkt bekam, zeichnet er also die verschiedensten Geräusche seiner Umwelt auf, die er dann anschließend in seine Kompositionen einfließen lässt. "In meiner Wohnung macht zum Beispiel die Heizung im Moment komische Geräusche und da hab ich mir auch schon gedacht, dass ich dieses Geräusch eigentlich mal aufzeichnen könnte."
Von Beginn an ist Daniel übrigens auch an der Organisation des No-Name-Festivals in Ovifat beteiligt, das in den letzten Jahren immer größer geworden ist. "Das Ganze ist aus einem Geburtstag vor sieben oder acht Jahren entstanden. Das war eigentlich ein kleiner Traum, sich vorzustellen, wie geil es wäre, auf der Skipiste ein Festival zu machen. Wir haben das dann zuerst auf Feldern organisiert und an der Reinhardstein-Burg, aber immer mit dem Gedanken, dass wir eigentlich die Skipiste wollen. Die haben wir jetzt seit zwei Jahren und seitdem erfüllt sich unsere Vision immer mehr - mit diesem Horizont dort und der Verbundenheit zur Natur. Das Ganze langsam wachsen zu sehen, ist schon schön."
Über seine Rolle beim No-Name-Festival, seine verschiedenen Projekte, seine Herangehensweise bei seinen Produktionen und vieles mehr, sprechen wir mit ihm bei BPM - und natürlich gibt´s im Anschluss auch ein Set von Daniel/i/ zu hören.
mg/ake - Bild: privat