Man kann wohl sagen, dass das Meakusma Festival die Bewährungsprobe im vergangenen Jahr mehr als bestanden hat. Obwohl das Festival 2016 zum ersten Mal stattfand, konnte es sich bereits einen Namen machen, der weit über die Grenzen des Dreiländerecks hinausreicht. Das Groove-Magazin und auch die taz berichteten und lobten das Festival in den höchsten Tönen. Die Krönung kam wohl Anfang des Jahres, als der englische "Guardian" das Festival zu den Top 10 Europas zählte. Eine Überraschung - nicht zuletzt auch für die Veranstalter selbst, die sich bis heute nicht erklären können, wie es dazu kam.
Das Festival weiß jedenfalls mit familiärer Stimmung, entspannter Atmosphäre und Bodenständigkeit zu punkten. Michael Leuffen, der 2016 nicht nur als DJ dabei war, sondern anschließend auch für das Groove-Magazin berichtete, formulierte nicht umsonst am Ende seines Artikels die Bitte an die Veranstalter: "Bleibt zu hoffen das sie sich eine bei Konzerten gelegentlich ausgesprochene Maxime von Genesis P. Orridge zu Herzen nehmen. Die lautet: 'stay small, be true!'"
Rund 1.500 Besucher kamen zur Erstauflage letztes Jahr. Musikliebhaber aus aller Herren Länder zog es in den Alten Schlachthof nach Eupen. Auch in diesem Jahr wurden schon Ticktes nach Moskau, Jemen, Australien oder Japan vekauft. Um Künstler und Festivalbesucher in Eupen unterzubringen, wurde vorab schon so ziemlich alles reserviert, was Eupen an Zimmern hergibt - von der Jugendherberge über diverse Ferienhäuser bis hin zum Goldenen Anker. Die Veranstalter wissen kaum noch, wohin mit den Leuten und sind daher auch noch auf der Suche nach Privatleuten, die Interesse haben, ihre Zimmer für Gäste zur Verfügung zu stellen.
Eine wilde Partymeute sucht man beim Meakusma Festival vergebens. Der Fokus liegt hier wirklich auf der Musik, die bisweilen äußerst anspruchsvoll, experimentell und auf Anhieb vielleicht auch nicht immer sehr zugänglich sein kann. Aber es geht darum, Musik bewusst wahrnehmen und erleben zu können. Hier läuft die Musik nicht im Hintergrund, sondern steht im Vordergrund. Als elektronisches Festival wollen die Veranstalter ihr Festival nicht verstanden wissen, sondern schlicht und einfach als Musik-Festival. Geboten wird ein kontrastreiches Programm, das eben nicht nur eine Stilrichtung abdeckt und dennoch stimmig ist. Auch auf die Ankündigung von Headlinern verzichten die Veranstalter ganz bewusst.
Rund 80 Künstler sind es insgesamt, die über die drei Festivaltage in Eupen auftreten werden - und das nicht nur im Alten Schlachthof, denn das Festival zieht in diesem Jahr weiter in die Stadt hinein. Die bereits bekannten Bühnen vom Vorjahr wurden in diesem Jahr um drei weitere Austragungsorte ergänzt: So wird es ein Orgelkonzert in der Friedenskirche geben, ein Showcase im Ikob und auch die Gülcherstraße wurde aufgrund ihrer besonderen Klangqualität als Spielstätte für ein Akkustikkonzert auserkoren.
Mit David Langela, Michael Kreitz und Christophe Houyon, die die Meakusma VoG 2004 mitbegründeten und die eigentlich nicht allzu gerne Interviews geben, haben wir über die Vorbereitungen, die jahrelange Entstehungsgeschichte und das diesjährige Programm des Festivals gesprochen. Im Anschluss ans Studiogespräch gibt´s dann noch die erste Stunde eines insgesamt dreistündigen Sets ein Set von Even Tuell, der Freitagnacht von 5:00 bis 7:00 Uhr auf dem Heuboden im Alten Schlachthof spielen wird. Den zweiten Teil des Sets wird´s dann nächste Woche bei BPM geben.
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Tageskarten für das Meakusma Festival sind im Vorverkauf zum Preis von 25 Euro für den Freitag und jeweils 30 Euro für Samstag und Sonntag auf der Webseite von Meakusma erhältlich. Das komplette Wochenend-Ticket gibt es für 70 Euro im Vorverkauf. Der Eintritt für das Konzert in der Friedenskirche beträgt zehn Euro vor Ort. Die Konzerte in der Gülcherstraße und im Ikob sind gratis.
mg/ake - Bild: Meakusma