Patin Renate ist eine große Stütze
Aktuell verbringen in Ostbelgien neun Kinder ein bis zwei Wochenenden im Monat bei Patenfamilien. Zwei davon sind Lea (7) und Tim (5). Alles begann vor vier Jahren. „Wir hatten drei kleine Kinder und überhaupt keine Zeit für uns“, erzählt Mama Michelle. „Wir wünschten uns jemanden, dem wir unsere Kinder guten Gewissens anvertrauen können.“
Renate beschloss gemeinsam mit ihren Kindern, Patenfamilie zu werden. „Warum? Wir haben ein großes Haus, Zeit und ich wage zu behaupten: ein großes Herz und viel Liebe. Wir haben daraufhin beim Pflegefamiliendienst eine nette, junge Familie kennengelernt. Bei den ersten Treffen war eine Mitarbeiterin dabei. Die Chemie stimmte. Die Kinder (damals 1 und 3,5 Jahre) schienen sich wohl zu fühlen. So haben wir alle gemeinsam entschieden, dass die Kleinen versuchsweise ein Wochenende zu uns kommen. Das hat gut geklappt. Wir haben sie ins Herz geschlossen. Die Eltern haben Vertrauen zu uns und die Kinder kommen sichtlich gerne.“
Renate Palm und Teresa Moser, Sozialassistentin im Pflegefamiliendienst, waren zu Gast im Mittagsmagazin Brasserie bei Andreas Ryll.
Der Pflegefamiliendienst der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Der Pflegefamiliendienst ist der Ansprechpartner für Pflegekinder und ihre Paten- oder Pflegefamilien. Das Team sucht Pflegefamilien, informiert, schult, berät und begleitet alle Familien vor und nach der Vermittlung. Der Pflegefamiliendienst sucht Familien, die bereit sind, eine Ersatzfamilie für ein gefährdetes Kind zu sein.
Die Sozialassistentinnen des Pflegefamiliendienstes entscheiden nicht selbst, ob ein Kind in die Obhut einer anderen Familie gegeben wird. Sie handeln im Auftrag des Jugendhilfedienstes oder des Jugendrichters. Zurzeit leben 52 Kinder in Langzeitpflegefamilien; neun Kinder verbringen ein bis zwei Wochenenden im Monat in Patenfamilien; zwei Kinder leben vorübergehend in Bereitschafts-Pflegefamilien.
Patchworkfamilien und die Änderung von familiären Strukturen sind unter anderem eine Erklärung für den Bedarf an neuen Paten- und Pflegefamilien. Aktuell werden besonders Familien gesucht, die an zwei Wochenenden im Monat Zeit mit einem Patenkind verbringen möchten. Und Patenfamilien aus der Großeltern-Generation, da viele Familien und Alleinerziehende nur schwer ohne die Unterstützung von Großeltern auskommen.
Informationen
Es findet noch ein Informationsabend am 31. Mai 2018, um 19:30 Uhr, im Ministerium in Eupen statt. Man kann auch direkt Kontakt aufnehmen mit Teresa Moser, Sozialassistentin im Pflegefamiliendienst, Tel. +32 (0)87 789 698, E-Mail: teresa.moser@dgov.be / Internet: ostbelgienlive.be/pflegefamilien