Salzburg, die ehemalige fürsterzbischöfliche Residenz, ist eine Stadt, die in vielerlei Hinsicht den berühmtesten Sohn der Stadt, Wolfgang Amadeus Mozart, feiert. Es gibt den Mozartplatz, die Mozartstatue, Mozarts Geburtshaus und das spätere Wohnhaus, Ziele von sechs bis acht Millionen Touristen pro Jahr. Dann ist da die Universität und Stiftung Mozarteum und die vielen Souvenirläden mit unerdenklichen Dingen, die mit Mozart zu tun haben oder auf denen er abgebildet ist.
Und dann gibt es die Mozartkugel. Die Original Salzburger Mozartkugel, die einzige, und keine von den vielen nachgemachten Kugeln. Eine Original Salzburger Mozartkugel besteht grundsätzlich aus Marzipan, Nougat und Schokolade, Marzipan in unserem Fall grünlich, weil mit Pistazie, Nougat ist Haselnusscreme mit ebenfalls Schokolade, umrundeten Marzipankern, das ganze stecken wir auf ein Holzstäbchen und tunken es in dunkle 60% Schokolade und stecken es auf Brettchen zum Abtrocknen.
BRF-Reporter Horst Senker hat den Ur-Urenkel des Mozartkugeln-Erfinders Paul Fürst im Café Fürst am Alten Markt in Salzburg besucht. Diese köstliche Kugel ist 1890 kreiert und bei einer Ausstellung in Paris 1905 mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden. Sie ist von vielen vor allem in der Nachkriegszeit kopiert worden und so zu Weltruhm gelangt.
Martin Fürst, knapp über 40, ist - genau wie sein Ur-Urgroßvater - gelernter Konditor. Heute leitet er ein Unternehmen, zu dem rund 50 Mitarbeiter gehören und das mit der Mozartkugel eine runde weltbekannte Köstlichkeit vermarktet. Fürst ist der einzige, der „Original“ sagen darf. Und das ist natürlich eine wichtige Sache.
Und diese Sache wurde 1990 vor Gericht erstritten, nachdem ein Weltkonzern versucht hatte, Original Mozartkugeln anzubieten. Den Kampf David gegen Goliath ist in der dritten Instanz zu Gunsten vom Familienunternehmen Fürst entschieden worden.
Die Original Salzburger Mozartkugel - stets frisch und ohne Konservierungsstoffe. Ein Produkt, das nur in Salzburg erhältlich ist und mit einer Gesamtmenge von 3,5 Millionen jährlich hergestellt und in silberblaues Papier mit einem Scherenschnitt des Konterfeis von Wolfgang Amadeus Mozart gepackt wird. Jetzt hofft Martin Fürst, dass die Zukunft der Mozartkugel auch langfristig gesichert ist.
Infos und Fotos: Horst Senker, BRF