Medien, Polizei oder aber die Verbraucherschutzzentralen - sie alle machen in regelmäßigen Abständen auf betrügerische Methoden im Netz aufmerksam. Aktuell wird vor einer Phishing-E-Mail gewarnt. Deren Inhalt: Angesichts der durch den Ukraine-Krieg bedingten hohen Energiepreise habe Engie sich entschieden, all seinen Kunden eine Entschädigung von mindestens 849 Euro pro Familie oder Haushalt zu zahlen. Um diese Entschädigung zu erhalten, müsse der Verbraucher sich nur über einen Link identifizieren.
Im vorliegenden Fall ist der Betrugsversuch höchst professionell angelegt: So muss der Anwender unter anderem beweisen, dass er kein Roboter ist. Irgendwann wird der Nutzer zu einer Seite mit den Logos verschiedener Banken geleitet, unter denen er dann seine Hausbank auswählen soll und wo er in einem weiteren Schritt aufgefordert wird, seine Bankdaten einzugeben. Spätestens jetzt sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. Und eigentlich hätte dem möglichen Betrugsopfer schon vorher aufgefallen sein müssen, dass Engie diese Angaben bereits besitzen müsste, da diese Nachricht sich ja im Prinzip an Engie-Kunden richtete...
Absender und Domain-Name überprüfen
Dem Verbraucher sollte stets bewusst sein, dass Banken, Telefonanbieter, das Finanzministerium oder die Polizei ihn niemals via E-Mail kontaktieren, um seine Bankdaten zu erfragen. Der Verbraucher sollte auf jeden Fall den Absender der E-Mail ganz genau prüfen und auch der Domain-Name in der URL der Webseite kann darauf hinweisen, dass ein Betrugsversuch vorliegt. Im oben erwähnten Fall von Engie zum Beispiel taucht der Name des Unternehmens nicht einmal im Domain-Namen auf, was bei einem seriösen Unternehmen niemals vorkommt, da es sich bei der Adresse um eine Art Visitenkarte des Unternehmens handelt.
Verdächtige Mails bei "Safe on web" melden
Eine offensichtlich gefälschte E-Mail sollte der Verbraucher an verdacht@safeonweb.be weiterleiten. Dort werden solche Betrugsfälle gesammelt und diese Webseite enthält zudem zahlreiche Tipps, um solche Betrugsmethoden zu erkennen. Anschließend sollte der Absender der Mail gesperrt und die Mail selbst gelöscht werden.
Nicht auf Links klicken
Um nicht auf einer gefälschten Webseite zu landen, sollte der Verbraucher nicht den in der Mail angegebenen Link anklicken, sondern die Adresse der Webseite manuell eintippen. Beispiel Engie: Auf der offiziellen Webseite des Unternehmens müsste der Verbraucher eigentlich auf Informationen über die "angebliche" Rückerstattung stoßen. Ist dies nicht der Fall, ist Skepsis geboten.
Wer den Betrügern auf den Leim gegangen ist und in dem falschen Link seine Bankdaten eingegeben hat, dürfte sein Geld los sein. Wer seine Kredit- oder Bankkartendaten angegeben hat, sollte diese Karte sofort über Card Stop sperren lassen und ebenfalls umgehend seine Bank kontaktieren, damit die letzte Zahlung und eventuell das Konto gesperrt wird. Auch sollte der Geschädigte unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten.
Weitere Infos gibt es auch unter vsz.be.
Infos: Bernd Lorch, VSZ Ostbelgien