Das Problem ist, dass diese Personen keine maßgeschneiderte Dienstleistung verkaufen, sondern dem Verbraucher einen Energievertrag aufschwatzen und später die entsprechende Provision kassieren wollen. Vielfach beauftragen Energieanbieter nämlich externe Dienstleister mit dem Haustürgeschäft. Diese Vertreter werden dann oft nur auf Provisionsbasis bezahlt. Das bedeutet: Je mehr Verträge abgeschlossen werden, desto mehr Geld gibt es. Und um an mehr Verträge zu kommen, wenden viele manchmal unlautere Verkaufspraktiken an.
Unlautere Verkaufspraktiken
Manche Vertreter versuchen zunächst, den Verbraucher mit Aussagen wie etwa "Das Angebot gilt nur heute" oder "Das können Sie nur bei mir bestellen" unter Druck zu setzen. Dabei erkundigen die Vertreter sich erst gar nicht nach dem aktuellen Energievertrag oder nach dem aktuellen Verbrauch, obschon derartige Informationen absolut erforderlich sind, um einen Preisvergleich erstellen zu können. Oft wollen die Vertreter nur an die persönlichen Daten wie etwa Name, Adresse, Telefonnummer und Kontonummer gelangen, um dann angeblich eine Simulation durchführen zu können. Verwendet werden diese Daten letztlich dann nur dazu, um einen Vertrag zu erstellen und abschließen zu können. Anschließend erhalten die Verbraucher dann per E-Mail oder per Post einen Vertrag, obwohl sie gar nicht zugestimmt haben, sondern vielmehr davon ausgingen, ein Angebot zu erhalten.
Widerrufsrecht
Verbraucher haben sowohl bei Haustürgeschäften als auch bei Telefonkontakten das Recht, den Vertrag zu widerrufen. Dies muss innerhalb von 14 Tagen geschehen und am besten per Einschreiben erfolgen. Zudem kann der Verbraucher den Sachverhalt beim Kontaktcenter des Föderalen Öffentlichen Dienstes Wirtschaft melden.
Generell sollten Verbraucher bei Haustürgeschäften nicht vorschnell Informationen preisgeben oder gar einen Vertrag unterschreiben. Ein Grund zur Eile ist in den meisten Fällen nicht gegeben. Darum sollte der Verbraucher lieber zweimal überlegen, ob das Angebot auch wirklich dem eigenen Bedarf entspricht.
Weitere Infos gibt’s auch im Netz unter vsz.be.
Infos: Bernd Lorch, VSZ Ostbelgien