Die Speditionsbranche ist ein hartes Geschäft. Die Konkurrenz aus Osteuropa setzt die Löhne und Margen unter Druck. Die Gesetzgeber scheinen nicht Willens, das Problem anzupacken, die Justiz muss skrupellosen Machenschaften oft tatenlos zusehen. Das schafft ein Milieu, das geradezu prädestiniert ist für einen Krimi, auch um darüber auf die Missstände in der Branche aufmerksam zu machen.
Jan Bergarth hat das getan. Der Journalist und Autor hat am Donnerstag, dem 9. November, auf Einladung des BRF im Eupener Funkhaus aus seinem neuen Krimi „Spur der Laster“ gelesen. In dem Krimi „Spur der Laster“ spielt auch ein Polizist aus Ostbelgien eine Rolle.
Westeuropäische Speditionen beklagen seit Jahren die harte Konkurrenz durch deutlich günstigere Fahrer aus Osteuropa. Dies führe zu Sozialdumping und einem Risiko auf den Straßen durch schlecht gewartete LKW, so der Vorwurf. Hinzu kommt, dass sich die EU-Staaten nicht auf einheitliche Standards für den Sektor einigen können.
Jan Bergrath sieht auch die Verbraucher in der Pflicht: „Dieser ganze Transport findet in einer Parallelwelt statt, auf den Autobahnen. Da kriegt man mit, der böse Lkw, die Unfälle, das ist ein Riesenproblem. Aber es zieht keiner die Verbindung, dass wenn ich einen Joghurt greife, dass der ja irgendwie dahin gekommen sein muss. Das kann so nicht weitergehen.“
„Es ist insgesamt ein Problem des Unwillens der Länder, diese Probleme zu lösen“, sagte der frühere EU-Parlamentarier Mathieu Grosch dem BRF. Grosch hofft, dass die Verbraucher ihr Verhalten ändern: „Ich hoffe, dass bei den Konsumenten, den Bürgern selber, ein Schub kommt, zu sagen, das Billige ist nicht immer das Beste, und das Billige geht auf Kosten von Menschen und auf Kosten von Betrieben.“ Grosch rechnet aber damit, dass der Transportsektor in der Zukunft automatisierter sein wird und dass sich gewisse soziale Probleme lösen. Er hofft auch, dass der ganze Sektor sicherer sein wird.
Der Mitschnitt der Lesung und Diskussion ist zu hören am Montag, dem 18. Dezember, direkt nach den 19 Uhr-Nachrichten auf BRF1. Es moderierte BRF-Programmchef Olivier Krickel.
Infos: Olivier Krickel