Maurane
Ihre Stimme ist und bleibt unverwechselbar. Maurane, 1960 wurde sie als Claudine Luypaerts geboren. Musik war bei den Luypaerts immer schon Familiensache: Die Mutter war Pianistin und ihr Vater Guy-Philippe Luypaerts stand viele Jahre dem Konservatorium in Verviers als Direktor vor.
Unter dem Künstlernamen Claude Maurane startete sie 1979 ihre Karriere, zunächst als Choristen, dann unter anderem mit ihren Freunden Steve Houben und Charles Loos im jazzigen Trio HLM. Der Durchbruch gelingt ihr 1986 mit dem Album "Danser". Da wird Michel Berger auf sie aufmerksam und engagiert sie für sein Musical "Starmania". Nach einer gemeinsamen Tournee widmet sie sich wieder ihrer Solokarriere und sie schafft den Sprung in die bedeutendsten Konzertsäle Frankreichs und darüber hinaus. Mehrere Abende füllt sie das legendäre Olympia.
Maurane wurde zu einer festen Größe der Chansonszene. Ihre Liebe galt auch stets dem Jazz und der Klassik. Die Symbiose jeder Art von Musik, ohne je eine Richtung zu verraten, das interessierte sie. Das würzt die Musik, nimmt ihr nichts von ihrer Originalität. Musik ist wie Malerei, wie die Schönheit der Gärten, Musik schenkt uns eine Frische, die einfach gut tut. So wie ihre Stimme uns gut tut, diese warme, wunderschön tiefe Stimme, mit der sie unser Herz berührte.
Gerade erst hatte Maurane eine zweijährige Pause beendet, Grund dafür waren Probleme mit den Stimmbändern. Am 6. Mai hatte sie beim Irisfest in Brüssel auf der Bühne gestanden und für Herbst war ein Album mit Brel-Chansons angekündigt. Am Montag wurde sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Ihr plötzlicher Tod hat die Musikwelt zutiefst getroffen. Was bleibt, das sind ihre Lieder, ihre Liebe zur Musik, der sie eine Stimme hat schenken können.
Charles Aznavour
Es gibt Stimmen, die man nach wenigen Takten erkennt. Seine zählte dazu: Charles Aznavour. Mit diesem etwas rauen Klang hat er weltweit sein Publikum gefunden und begeistert, denn Aznavour war nicht nur in Frankreich eine anerkannte Größe, Charles Aznavour war ein Weltstar. Seine Chansons wurden auch von Bob Dylan, Liza Minelli, Elton John und vielen anderen interpretiert.
Geboren wurde Aznavour 1924 in Paris, seine Eltern waren aus Armenien in die französische Hauptstadt geflohen. Bereits mit neun Jahren sang Charles Aznavour im Restaurant seiner Eltern, von denen er die Liebe zur Bühne und zur Musik geerbt hatte, denn der Vater war von Hause aus Sänger, die Mutter Schauspielerin.
1942 begann er dann eigene Lieder zu schreiben, und es war Edith Piaf, die ihn vier Jahre später in einem Café singen hörte und ihn gleich mit auf Tournee durch Frankreich und die USA nahm. Ihr hat er den Durchbruch zu verdanken.
Seine Lieder handeln von der Liebe, Familie, von den Schwachen in der Gesellschaft. Vor allem seit den 1970er Jahren wandte er sich immer häufiger sozialkritischen Themen zu. Zu seinen bekanntesten Chansons zählen "La Bohème", "She" oder "Emmenez-moi".
Charles Aznavour war aber nicht nur Chansonnier, auch als Schauspieler feierte er internationale Erfolge. 1960 hat er sein Kinodebüt in François Truffauts Klassiker "Tirez sur le pianiste", unvergessen bleiben auch sein Spiel in der Schlöndorff-Verfilmung der "Blechtrommel" oder in Claude Chabrols "Die Phantome des Hutmachers".
Vor einigen Monaten musste Charles Aznavour seine seit vielen Jahren laufende Welttournee nach einem Sturz unterbrechen. Er wollte zurück auf die Bühne und für Ende Oktober war auch ein Konzert in Brüssel anberaumt. Dazu kam es nicht mehr. Charles Aznavour ist tot, aber die Stimme wird uns ewig erhalten bleiben.
France Gall
France Gall war eine der bedeutendsten Chansonsängerinnen Frankreichs. Am 7. Januar ist sie im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. France Gall hatte ihre Karriere mit 15 Jahren begonnen. Ihr Vater Robert Gall schrieb die Texte für Charles Aznavour. 1965, da war sie 17, gewann France Gall mit Serge Gainsbourgs "Poupée de cire, poupée de son" den Grand Prix Eurovision de la Chanson. Nicht nur in Frankreich war sie daraufhin ein Star.
In den 1970er und 1980er Jahren ist sie die Muse von Michel Berger, der auch ihr Ehemann wurde. Berger schrieb für France Gall unzählige Hits. Am bekanntesten wurde ihre Hommage an Ella Fitzgerald: "Ella elle l'a". Nach dem Tod Michel Bergers 1992 gab Gall kaum noch Konzerte. 1993 erkrankte sie an Brustkrebs. Als ihre Tochter Pauline vier Jahre später an Mukoviszidose starb, zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Erst 2015 meldete sie sich mit dem Musical "Résiste" zurück.
Außerdem stellen wir einige der Alben des Monats der Liederbestenliste vor. Hier die komplette Liste:
- Wenzel: Wo liegt das Ende dieser Welt (Matrosenblau)
- Ernst Molden: Hurra (balder molden recordings)
- Kai Degenhardt: Auf anderen Routen (Plattenbau)
- Dota: Die Freiheit (Kleingeldprinzessin Records)
- Lüul & Band: Fremdenzimmer (MIG Music)
- Simon & Jan: Halleluja!Live (sofa sounds/Alive)
- Christina Lux: Leise Bilder (India Records)
- Stephan Eicher & Martin Suter: Song Book (Universal/Diogenes)
- Maria Schüritz: Lieder aus dem Kopfkino (Eigenproduktion)
- Frank Baier: Wat'n en Theater, man (Eigenproduktion)
- Bastian Bandt: Alle Monde (Raumer Records)
- Die Wellküren: Abendlandler (Well Musik)
La boheme
(Aznavour)
Cahrles Azanvoius the Clayton Hamilton Orchestra
EMI
Mes emmerdes
(Aznavour)
Charlmes Azanavour
EMI
Sur un prelude de Bach
(Vannier)
Maurane
Polydor
Fils de
(Brel)
Maurane
Universal
Ella elle l'a
(Berger)
France Gall
EMI
Lumière de jour
(F Gall/M.Berger)
France Gall
WEA
Theresienstadt
(Wenzel)
Wenzel
Matrosenblau
Nachtlied vom Streik
(K. Degenhardt)
Kai Degenhardt
Plattenbau
Leben ist gut
(Lüül)
Lüül
Ingido
Ach Mensch
(Traphan/Eickhoff )
Simon & Jan
Sofa Sounds
Hans Reul