Zwölf französischsprachige Klassiker aus der Zeit von 1945 bis 1975 – neu interpretiert. Es ist nicht nur Civellos besonderer Musikalität zu verdanken, dass hier ein großer Wurf gelungen ist, es ist auch die Auswahl der Chansons: denn alle haben die Welt als internationale Popsongs erobert, Größen wie Frank Sinatra, Julio Iglesias, Elvis Presley, Madonna, Lady Gaga, Luciano Pavarotti oder Céline Dion haben sie in den Song-Olymp gesungen.
Dass zwischen Civello und dem Bossa-Nova-Punk-Produzenten Marc Collin die Chemie stimmte, liegt an gegenseitiger Bewunderung, und Chiara Civellos Vorliebe für Musiker wie Burt Bacharach, Gilberto Gil, Chico Buarque und James Taylor hat dazu geführt, dass auch sie eine "tropenähnliche" Vision von Musik hatte. Außerdem sind beide Fans italienischer Film-Soundtracks der 60er und 70er Jahre, von Ennio Morricone und Piero Piccione. Und dann ist da noch ihre Liebe zu Julie London.
Einzig Civellos Perfektionismus schien dem DIY-Gedanken von Marc Collin im Weg zu stehen, denn für ihn sind Fehler ein Plus, das Klima schafft. Doch Collin erkannte in der Arbeit mit Chiara Civello eine andere Gelegenheit: ein "Jazz"-Album zu produzieren. Das Ergebnis ist verblüffend: nämlich etwas ganz Neues.
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Markus Will