Chansons, Lieder und Folk: Amber & The Moon – die Wärme und die Kälte

Die in Hamburg lebende Indie-Folk-Sängerin und Songwriterin Ronja Pöhlmann hat zusammen mit Bassist, Gitarrist und Sänger Jonathan Riedel und Schlagzeuger Torben Sdunek das geheimnisvoll atmosphärische Trio Amber & the Moon begründet. Nun ist ihr Debütalbum erschienen.

Amber & The Moon (Bild: Chasing Tales)
Amber & The Moon (Bild: Chasing Tales)

„Things We’ve Got in Common“ entführt in neun Songs an Orte von düsterer Schönheit. Was als Soloprojekt begann, verlangte ab einem gewissen Punkt mehrstimmige Gesangsharmonien, um in die Zwischenwelten vorzudringen, die Ronja Pöhlmann vor ihrem inneren Ohr erschienen sind. Das Ergebnis beeindruckt und lässt an Duette von Damien Rice mit Lisa Hannigan denken oder an Angus & Julia Stone.

Mehr noch, zur Musik veröffentlichen Amber & the Moon eine cineastische Musikvideo-Reihe, in der jeder Teil als Kurzfilm steht, aber auch als zusammenhängende Abfolge verstanden werden kann. Audiovisuelles Storytelling, das die Musik aber auch schon ganz alleine in den Kopf der Hörer*innen zaubert.

Entstanden ist das Album im Winter 2022 in einer alten Hütte an der Nordsee, die in dieser Jahreszeit recht rau sein kann. Die drei und ihr Produzent Ben Schadow (Rhonda, Bernd Begemann) richteten sich ein mobiles Aufnahmestudio ein. Im Frühling setzten Amber & the Moon die Aufnahmen fort, diesmal an der Küste auf dem portugiesischen Faro, und fingen dort, meist bei Nacht, die sanften Gesangsmelodien von Sängerin Ronja ein. Im Song „While Everything Else Was Quiet“ ist der Ort zu spüren, er eröffnet eine Sound-Collage, die die rauen Klänge des Atlantiks und die Ferne Portugals mit der Musik verwebt. Im Studio Nord, einem der ältesten deutschen Tonstudios mit analogem Equipment, schloss das Trio die Album-Aufnahmen ab. So fingen sie ein organisches und warmes Klangbild ihrer Musik ein.

Ronjas Texte sind von Melancholie und Verletzlichkeit geprägt, doch ihre Stimme lindert die wehmütige Schärfe. Die ersten Zeilen des Albums, „There Is A Place“, nehmen die nachdenkliche Atmosphäre des Debüts vorweg: „There is a place I go to when it’s quiet.“

„Obwohl jedes Lied dieses Albums seine eigene Geschichte erzählt, hängen sie doch alle miteinander zusammen. Es ist wie der Blick durch ein Kaleidoskop: Meine Texte sind sehr persönlich, doch je nachdem wie das Licht fällt, vermag jeder sich selbst darin zu erkennen”, beschreibt Ronja Pöhlmann „Things We’ve Got In Common“, dessen einziger Wermutstropfen ist, dass es schon nach 33 Minuten endet. Es taugt als Werbung für die Repeat-Taste.

Außerdem in dieser Sendung:

Neuheiten von Keimzeit Akustik Quintett, Bastian Korn, Sascha Bendiks, Jan Degenhardt, Will & James Ragar, Syml, Emma Tricca, Ian Fisher, Jill Barber, The Rehats

Schon gar nicht Proust
(N.Leisegang)
Keimzeit Akustik Quintett
Comic Helden GbR

Scheherazade
(N.Leisegang)
Keimzeit Akustik Quintett
Comic Helden GbR

Ohne Plan ans Ziel (Piano Version)
(B.Korn / M.Fliegenschmidt)
Bastian Korn
Maarweg Records

Heimatmief
(S.Bendiks)
Sascha Bendiks
Timezone Records

Was ist mit ihr?
(J.Degenhardt)
Jan Degenhardt
Sturm & Klang

There is a Place
(R.Pöhlmann)
Amber & the Moon
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Eldorado
(R.Pöhlmann)
Amber & the Moon
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Bayou Paradise
(S.Martin / L.Ragar / W.Ragar)
Will & James Ragar
BBE

Howling (feat. Lucius)
(B.Fennell)
Syml
Nettwerk

King Blixa
(E.Tricca)
Emma Tricca
Bella Union

I’m Burning
(I.Fisher)
Ian Fisher
Backseat PR & Labelservices

Homemaker
(J.Barber)
Jill Barber
Outside Music / Next Door Music

Run Now
(J.Stang / R.Feßler / N.Traoré / S.Ward)
The Rehats
Steeplejack Music

While Everything Else Was Quiet
(R.Pöhlmann)
Amber & the Moon
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Constant Billy (Oddington) / I’ll Go Enlist (Sherborne)
(Traditional / C.Funk / C.Meloy / J.Conlee / J.Moen / N.Query)
Offa Rex
Nonesuch

Maaru Will

1 Kommentar

  1. Wäre es möglich eine Playliste den Audiobeiträgen anzuhängen ? Mit einem Glück auf" aus Bochum und lieben Grüßen, Hans