Mit "Folkocracy" reist Rufus Wainwright in die endlos erscheinenden Sommermonate seiner Kindheit zurück, die er meist auf Folk-Festivals verbrachte, wo seine berühmte Familie auf den Bühnen stand. Die Idee kam ihm in der Nacht der Grammy-Verleihung 2021, als er für sein Pop-Comeback "Unfollow The Rules" nominiert war und während der Preisverleihung den Country- und Americana-Kategorien lauschte. Sie erweckten in ihm eine Sehnsucht nach der Vergangenheit. "Ich hatte eh schon über ein Coveralbum nachgedacht", rekapituliert Rufus jenen Abend, "wollte Popsongs in meine Klangwelt überführen. Doch je älter ich werde, desto mehr weiß ich zu schätzen, wie wertvoll mein Wissen in Sachen Folkmusik ist - und die Tatsache, dass es mir als Kind in die Wiege gelegt wurde. Bei mir steht ein runder Geburtstag an, und wie könnte ich ihn besser feiern, als ein paar jener Lieder neu einzusingen, die prägend für mich waren, mit Musikerinnen und Musikern, die ich am meisten bewundere?"
Seiner kindlichen Prägung folgte keine unumstößliche Verbundenheit. „"Früher habe ich einen Bogen um Folk gemacht und mich lieber in Oper oder Pop ausgetobt. Trotzdem stamme ich nun mal aus einer astreinen Folkocracy - einer ‘Folkokratie’, die sich ausgiebig mit anderen Folkokratien wie den Seegers und den Thompsons vermischt hat", blickt der Sohn von Loudon Wainwright III und Kate McGarrigle zurück. "Und jetzt, wo ich auf die 50 zugehe, bin ich wieder da, wo alles für mich begann."
Für seine Zeitreise hat er eine atemberaubende Gästeschar gewonnen: Brandi Carlile, John Legend, Chaka Khan, David Byrne, Anohni, Sheryl Crow, Susanna Hoffs, Chris Stills, Nicole Scherzinger, Van Dyke Parks, den Shooting-Star Madison Cunningham -– und natürlich Familie: seine Tante Anna McGarrigle sowie seine Schwestern Martha und Lucy Wainwright. "Für mich stand von Anfang an fest, dass es richtig viele Gäste sein würden, schließlich geht es genau darum bei Folk-Musik: um die Gemeinschaft, um das Teilen einer Bühne. Allerdings hatte ich keine Lust auf ein "Duett-Album". Wir haben uns da auf einem sehr schmalen Grat bewegt - Gäste unbedingt, aber keine Duette!"
"Folkocracy" ist ein kleines Festival geworden, das sich spürbar um den Gastgeber dreht. Musikalische Akzente können die Gäste kaum setzen, auch wenn ihre Auftritte schöne Facetten hinzufügen. Entstanden sind 15 Folk-Songs im überbordenden Gewand eines der vornehmsten Künstler des Pop.
Außerdem
- Wiederveröffentlichung des sensationellen einzigen Albums der Brüder Will & James Ragar aus dem Jahr 1980
- Abschiedsalbum einer Ikone: Shirley Collins veröffentlicht mit 88 Jahren "Archangel Hill", ihr erklärtemaßen letztes Werk
- Neues von Luke Elliot, Mohamed Lamouri, Mat, Susanne Folk, Calvin Johnson
Don’t I Wish To Be Free
(W.Ragar / J.Ragar)
Will & James Ragar
BBE
Melting Pot
(F.Nacol)
Will & James Ragar
BBE
Louisiana Fall
(W.Ragar / J.Ragar)
Will & James Ragar
BBE
June Apple
(Traditional / D.Arthur / P.Cooper)
Shirley Collins
Domino British
Hares on the Mountain
(Traditional / S.Collins / I.Keary)
Shirley Collins
Domino British
Twelve-Thirty (Young Girls Are Coming To The Canyon) (feat. Susanna Hoffs, Chris Stills & Sheryl Crow)
(J.E.A.Phillips)
Rufus Wainwright
BMG Rights Management
Going to a Town (feat. Anohni)
(J.E.A.Phillips)
Rufus Wainwright
BMG Rights Management
It Won’t Hurt Soon (But It Sure Hurts Now)
(L.Elliot)
Luke Elliot
Icons Creating Evil Art
Ya rayah
(A.Amrani)
Mahmoud Lamouri
Almost Musique
Don’t Keep Love in Misery
(Mat)
Mat
Mat (via TuneCore)
Mr. Bond
(S.Folk)
Susanne Folk
Traumton Records
Toby Deano
(C.Johnson)
Calvin Johnson
K Records
Evidence
(W.Sheff / W.Graefe)
Will Sheff
ATO Records
Markus Will