Für Kenner von hauchzartem Singer-Songwriter-Folk ist Angelo De Augustine schon länger kein Unbekannter. Der Gitarrist und Sänger aus Thousand Oaks in Kalifornien hat 2014 sein Debüt "Spirals of Silence" veröffentlicht – schon der Titel deutet an, dass De Augustine ein Künstler der leisen Töne ist.
Seine Musik vermittelt das sanfte, plätschernde Gefühl von Wellen, die ans Ufer rauschen, genau wie die Musik von Sufjan Stevens, für den er anfangs Shows eröffnet und mit dem er später zusammen musiziert hat, gipfelnd im gemeinsamen Album "A Beginner's Mind" von 2021, das von der Kritik gefeiert wurde. Es ist selten, dass Künstler mit einer derartigen stilistischen Übereinstimmung sich zusammentun, um zu zweit zu verwirklichen, was sie auch alleine können. Hier geht es um Feinheiten, das liegt schon in der Natur ihrer Musik.
Nach seinem Zweitwerk "Swim Inside The Moon" (2017) und dessen Nachfolger "Tomb" (2019), seiner ersten konsequenten Studioarbeit, hat nun "Toil and Trouble" das Licht der Welt erblickt, Angelo De Augustines neues Album aus seiner Eremitage, die nicht nur pandemiebedingt war. Er hat fast drei Jahre ganz allein gearbeitet – eine Reise an die Ränder seiner Vorstellungskraft. Er schrieb, arrangierte, nahm auf, produzierte und mischte, machte alles selbst und verlor sich dabei in kunstvoller Detailarbeit mit 27 verschiedenen Instrumenten, darunter Kuriositäten wie ein Xylophon aus Glas.
Dieser experimentelle Prozess trieb ihn zeitweise in übernatürliche, fast albtraumhafte Empfindungen, was die Entstehung von "Toil and Trouble" verzögerte, ihm aber eine immense emotionale Tiefe bescherte. Angelo De Augustine bilanziert: "Dieses Album entstand aus dem Nachdenken über den Wahnsinn der Welt […]. Ich habe eine Art Gegenwelt als Leitfaden benutzt, um zu verstehen, was hier eigentlich vor sich geht – ich musste mich selbst aus der Realität herausnehmen, um zu versuchen, die Realität zu verstehen."
Das Ergebnis ist ein im Wortsinne visionäres Werk, abwechselnd betörend, niederschmetternd und unbeschreiblich zart. Die Art, wie De Augustine es gelingt, Schmerz in außergewöhnliche Schönheit zu alchemisieren, offenbart ihn als einen Menschen von höchster Sensibilität.
Außerdem:
- Anohni: Überweltliche Lieder zwischen Soul und British Folk
- Hayden Pedigo: Supermodel und Superinstrumentalist
- Julie Byrne: Einfache Dinge werden überwältigend
- Neuheiten von The Slow Show, Bruno Major, Árný Margrét, Ida Mae
Home Town
Angelo De Augustine
Angelo De Augustine
Asthmatic Kitty Records
Memory Palace
Angelo De Augustine
Angelo De Augustine
Asthmatic Kitty Records
Tant étrange
Jean-Philippe Sauvé
Feathership feat. Laurence-Anne
Ray-On
There Wasn’t Enough
Anohni, Jimmy Hogarth
Anohni and the Johnsons
Rough Trade
It’s My Fault
Anohni, Jimmy Hogarth
Anohni and the Johnsons
Rough Trade
Looking at the Fish
Hayden Pedigo, Trayer Tryon
Hayden Pedigo
Mexican Summer
Builder Boy
Frederik ’t Kindt, Joel Byrne-McCullough, Rob Goodwin, Christopher Hough
The Slow Show
PIAS
Portrait of a Clear Day
Julie Marie Byrne
Julie Byrne
Ghostly International
Lost On Your Time
Stephanie Jean Ward, Christopher Turpin
Ida Mae
Vow Road Records
A Strange Kind of Beautiful
Bruno Major, Finlay Robson
Bruno Major
Harbour Artists & Music
I Went Outside
Árný Margrét
Árný Margrét
One Little Independent Records
Signal of Hope
Hayden Pedigo, Trayer Tryon
Hayden Pedigo
Mexican Summer
Cabaret
John Kander, Fred Ebb
Ute Lemper
CBS
Markus Will