Es kann einem den Atem verschlagen: Selbst in ruhigen Stücken entfesseln Molly Tuttle und ihre Band eine Tour de Force des Pickings, Strummings und Fiddlings. Immer scheinen sie das Limit zu suchen, doch nach Druck, ob aus innerer Getriebenheit oder aus Erwartung infolge ihres Grammy-Gewinns, hört sich das alles gar nicht an. "City of Gold", die Fortsetzung von "Crooked Tree", strahlt wieder eine Unbekümmertheit aus, die im Einklang mit ihrer enormen Virtuosität verblüfft. Das Geheimnis ist das Songwriting: Glaubwürdige Geschichten, die zu erzählen Molly Tuttle und den ihren auf den Nägeln brennt. Auch Produzent Jerry Douglas, ein Spezialist für Dobros (Gitarren, die dank metallener Klangkörperverstärkungen besonders laut klingen und dabei einen klaren Ton ähnlich wie Hawaii-Gitarren erzeugen) hat an der bestechenden Musikalität dieses Album seinen Anteil, denn es sind Live-Aufnahmen, die eine intuitive Dynamik innerhalb der Band offenlegen – Douglas hat sie kongenial eingefangen.
Die meisten Songs hat Molly Tuttle gemeinsam mit Ketch Secor von der Old Crow Medicine Show geschrieben. Sie sind angelehnt an den Bluegrass, Folk und Americana des amerikanischen Westens und tragen die Merkmale traditioneller Country-Musik – Herzschmerz, Erlösung, das ganze Programm. Sie beschränken sich aber nicht darauf: Goldgier, Habsucht, Gentrifizierung, Scheidungsgeschichten, Abtreibungsrechte und Selbstliebe sind die Themen, die "City of Gold" über tradierte Bluegrass-Geschichten hinaus tragen, oft mit augenzwinkerndem Humor. Molly Tuttle und ihre Band Golden Highway – Bronwyn Keith-Hynes, Fiddle/Harmoniegesang; Dominick Leslie, Mandoline, Shelby Means, Bass/Harmoniegesang; Kyle Tuttle, Banjo/Harmoniegesang – entstauben den Bluegrass, ohne ihn mit modernen Mitteln seiner handwerklichen Grundlage zu entheben. Ihre Musik ist wie eine Blaupause für eine neue Generation.
Außerdem:
• Sensation nach 20 Jahren Bühnen-Absenz: Joni Mitchell, “At Newport”
• Slaid Cleaves’ 12. Album “Together Through the Dark”
• Vorgeschmack aufs neue Album von Rhiannon Giddens
• Kate Bush zum 65. Geburtstag
• Zum Tod von Sinéad O’Connor
Yet To Be
Rhiannon Giddens, Marcus Hummon
Rhiannon Giddens feat. Jason Isbell
Nonesuch
San Joaquin
Molly Tuttle, Ketch Secor
Molly Tuttle & Golden Highway
Nonesuch
Alice in the Bluegrass
Molly Tuttle, Ketch Secor
Molly Tuttle & Golden Highway
Nonesuch
Stranger Things
Molly Tuttle, Ketch Secor
Molly Tuttle & Golden Highway
Nonesuch
Double Shift Tuesday
Slaid Cleaves, Terri Hendix
Slaid Cleaves
Candy House Media
Nature’s Darker Laws
Karen Poston, Slaid Cleaves
Slaid Cleaves
Candy House Media
She Moved Through The Fair
Traditional, Padraic Colum
Sinéad O’Connor
Atlantic
Trouble of The World
David Holmes, Keefus Ciancia, Sinéad Marie Bernarde O’Connor
Sinéad O’Connor
Heavenly Recordings
Mná na hÉireann
Seán Ó Riada, Peadar Ó Doirnín
Kate Bush
EMI
Feel It
Kate Bush
Kate Bush
Parlophone
Both Sides Now
Joni Mitchell
Joni Mitchell
Rhino
The Circle Game
Joni Mitchell
Joni Mitchell
Rhino
Petite liberté
Raphael Hansen, Julia Klomfass
Toi et moi
GMO – The Label
Markus Will