Auch wenn das Jantegesetz eine überspitzte, fast satirische Form des biblischen Dekalogs bildet, nach der jede Individualität, jedes Entwicklungspotential eines Menschen zum Sterben gezwungen ist, bleibt im Kern doch der Wunsch erkennbar, der Mensch möge sein Ego zügeln - daher gilt das Jantegesetz auch als Keimzelle der modernen skandinavischen Mentalität (denn Sandemose lebte und schrieb in Dänemark, Norwegen und Schweden). Die dänische Songwriterin Linda Marí Josefsen hat diese fiktionalen Gebote näher betrachtet: In ihrer nordjütländischen Heimat hat sie sich als Außenseiterin gefühlt - was bedeutet, dass das Jantegesetz nicht funktioniert hat.
Marís Debütalbum "Making Peace With Uncertainty" erzählt aus der Außenseiter-Perspektive, handelt vom Kampf mit dem Selbstwertgefühl in einer Welt, die von sozialen Erwartungen geprägt ist. Das Album ist eine Hommage an Veränderung, an Selbstakzeptanz und daran, dass das Leben nicht immer so verläuft wie geplant. "Wir sind ständig im Wandel, chaotisch und kompliziert, während wir auf natürliche Weise nach den banalsten und einfachsten Dingen wie Bedeutung, Akzeptanz, Anerkennung, innerem Frieden und Liebe suchen. Wir schätzen das Unvollkommene, weil wir uns damit identifizieren können. Ich möchte, dass die Leute darüber nachdenken, wenn sie das Album hören oder mich live sehen, weil ich glaube, dass es zu einem tieferen Verständnis füreinander beitragen wird", fasst Marí ihren Anspruch an das eigene Werk zusammen.
Für ein Debüt ist "Making Peace With Uncertainty" von großer Reife. Die Musik hat eindringliche, meditative Tiefe, Marís Gesang beschleicht mit farbenreicher Dunkelheit und erinnert an Romy Madley Croft von The xx. Akustische Elemente verwirbeln mit luftigen, jazzigen Melodien zu einem Klang aus Licht und Schatten. Als Teil der sehr lebendigen Aalborg-Musikszene hat sie viele renommierte Gäste für ihre Albumproduktion gewinnen können: die isländischen Musiker Krístin Thora und Magnús Trygvasson, den dänisch-schwedischen Multiinstrumentalisten Gustaf Ljunggren, Post-Metal-Band Kollapse, Folksänger Hjalte Ross und den queeren Künstler und Saxofonisten Christian Høgh.
Außerdem
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Markus Will