Volkslieder reichen mithin weiter zurück als „tausend Jahre“ Klassik. Ihre Erhaltung, Pflege und Überlieferung findet auch dadurch statt, dass sie von Generation zu Generation „weitergesungen“ werden. Was in den ländlichen Pubs in Irland und Schottland noch gut gelingt, ist andernorts kein Selbstläufer – junge Menschen müssen das Gefühl haben, dass alte Lieder auch in ihrem Leben Gültigkeit und Wirkung haben. Und da kommen all jene ins Spiel, die mit dem üppigen Schatz überlieferter Noten, Liedblätter und Song-Sheets kreativ und modernisierend verfahren. Um diese Künstlerinnen und Künstler geht es in dieser Rückschau auf das Folk-Jahr 2023 – nicht um das x-te Wiederkäuen alter Weisen, selbst wenn gute Instrumentenspieler und Sänger dahinter stehen. Eingangs erweisen wir aber einer alten Dame des Folk die Reverenz.
Folk-Alben des Jahres 2023 in der Sendung
- Shirley Collins: Archangel Hill (Domino)
- John Francis Flynn: Look Over the Wall, See the Sky (Lea Recording)
- Hack-Poets Guild: Blackletter Garland (One Little Independent)
- Pony Bradshaw: North Giorgia Rounder (Black Mountain Music)
- Kara Jackson: Why Does the Earth Give Us People to Love? (September Recordings)
- ØXN: CYRM (Claddagh Records)
- Susanne Sundfør: blómi (Bella Union)
- Sunny War: Anarchist Gospel (New West Records)
- The Gentle Good: Galargan (Bubblewrap Records)
- Brìghde Chaimbeul: Carry Them With Us (Tak:til)
- Lisa O’Neill: All Of This Is Chance (Rough Trade)
- Lankum: False Lankum (Rough Trade)