Die Musik war ihr in die Wiege gelegt – ihre Mutter, Polly Bertolo, war eine Jazzsängerin – und mit fünf Jahren machte sie ihre ersten Tonaufnahmen. Als junge Erwachsene wollte sie Schauspielerin werden, doch das Schicksal hat ihr einen Streich gespielt: Als sie mit Gitarre zu einem Casting vorsprechen ging, irrte sie sich in der Adresse – und landete beim Musikproduzenten Peter Schekeryk. Er nahm sie als Sängerin unter Vertrag und heiratete sie 1968.
Melanie präsentierte sich von Anfang an nur mit ihrem Vornamen – ihr voller Name war Melanie Anne Safka. 1968 erschien ihr erstes Album, "Born to Be", und sie spielte in den Cafés von New York Folk-Revival-Konzerte, wie sie damals in US-Städten mit Künstlerszenen hip waren und auch einen gewissen Bob Dylan hervorgebracht hatten. 1969 war sie zu einem Festival eingeladen, das nach einigen Komplikationen in Bethel im Bundesstaat New York stattfand: "Woodstock". Auf dem Programm stand sie nicht. Aber als die Incredible String Band sich weigerte, bei strömendem Regen aufzutreten, wurde Melanie die Bühne überlassen, nach dem Auftritt von Ravi Shankar: Sie spielte sieben Songs – sie sollten ihre Karriere beflügeln.
Melanie hätte auch ohne Woodstock eine Karriere als Sängerin eingeschlagen. Sie ist zwar zeitlebens im Schatten von Joni Mitchell, Joan Baez oder Janis Joplin geblieben, aber hat dennoch immer weiter gemacht und ihre "größeren" Kolleginnen an Produktivität überflügelt. Bis 2010 hat Melanie beinahe jährlich ein Album veröffentlicht. Ihre Stimme, ihr Humor und ihre ungezwungen direkte Art haben sie einzigartig gemacht, und es lohnt sich, ihre wenig bekannten Alben kennen zu lernen.
Melanie ist während Aufnahmen zu einem Covers-Album in Nashville eines friedlichen Todes gestorben, elf Tage vor ihrem 77. Geburtstag.
Außerdem:
+ Alben in der Sendung:
- Monta: Pacific (Labelmate)
- Tom Odell: Black Friday (Virgin)
- Inventionis Mater: Dimention(i)s Mat(t)er (Visage Music)
- Lina: Fado Camões (Galileo)
- Barbara Morgenstern: In anderem Licht (Staatsakt)
+ Bonaparte und sein Auftakt zu einer Revitalisierung der Musik von Wolf Biermann
Julia
(T.Kuhn / J.Holle / M.Kelly)
Monta
Labelmate
Somebody Else
(T.Odell / L.Blundell)
Tom Odell
Virgin Music Label and Artist Services
Nothing Hurts Like Love
(T.Odell / L.Blundell / E.Leva)
Tom Odell
Virgin Music Label and Artist Services
Close to It All (Live at Woodstock)
(M.Safka)
Melanie
Buddah
Some Say (I Got Devil)
(M.Safka)
Melanie
Buddah
Big Big Bear
(M.Safka)
Melanie
Arpeggio Records
Talk Six / Tuning My Guitar (2021 Reenact)
(M.Safka)
Melanie
Visage Music
Evelyn, A Modified Dog
(F.Zappa)
Inventionis Mater
Visage Music
In Labirinto
(A.Marceneiro / L.VazdeCamões)
Lina
Galileo MC
Se De Saudade Morrerei Ou Não
(Lina / L.VazdeCamões)
Lina
Galileo MC
Ermutigung
(W.Biermann)
Bonaparte
Clouds Hill Ltd
Die Wand
(B.Morgenstern)
Barbara Morgenstern
Staatsakt
Markus Will