Karriere, so nennt man den Weg "nach oben". Vom Assistent zum CEO, vom Fahrrad zum SUV, vom Gitarrespieler zum Star. Doch die Reise eines Menschen kennt immer nur ein Ziel: das eigene Ich. Nur ein Ende kennt sie nicht und auch ihre Wege stehen auf keiner Karte. Was auf und entlang dieser Reise passiert, ist das, was man Leben nennt und weil sich Reiseerfahrungen und -erzählungen ähneln, ist es so anziehend, Sängern und ihren Lieder zuzuhören. Zu verstehen und mitzufühlen, dass wir nicht allein auf unseren Reisen sind, Reisen, die uns manchmal wie Labyrinthe vorkommen, auf denen wir uns verlaufen und manchmal sogar verirren, das ist der Trost, die Freude, das Wohlgefühl, wenn wir uns guten Songs anvertrauen - ungefähr genau so.
Robert Carl Blank, geboren bei Frankfurt am Main mit tschechischen Wurzeln, in Hamburg lebend, hat mit Anfang, Mitte 20 die Band Boxer mitgegründet, die sich zwischen Soul und Pop bewegte und es bis zur Vorband für internationale Superstars brachte. Der Sprung zur eigenen Starwerdung war ausgeblieben. Aber Robert Carl Blank hat weiter Musik gemacht, 2003 hat er sein Solodebüt "Steps" veröffentlicht, seitdem ist er mehr oder weniger regelmäßig produktiv, hat vier EPs und sechs Alben veröffentlicht. Nun ist sein siebtes Album erschienen und dafür hat er sich fünf Jahre Zeit für einige Veränderungen genommen. Die größte: Robert Carl Blank schreibt und singt mittlerweile vollständig auf Deutsch. Und darin scheint er sich sehr wohl zu fühlen, wirkt als glaubwürdiger Chronist des Lebens, im Schönen wie im Seltsamen. Sein gradliniger Blick auf alles Menschliche und sein vorwärts schauender melancholischer Ton haben den Hamburger zu einem beliebten Gastgeber auf Deutschlands Bühnen gemacht, bis zu 100 Konzerte spielt er pro Jahr.
Sein neues Album gilt dem wohl persönlichsten Thema eines Menschen: Der Reise zu sich selbst, die vermutlich erst richtig beginnen kann, wenn man oft genug hingefallen und wieder aufgestanden ist. "Ungefähr genau hier" heißt seine ehrliche, ermutigende Reise in 13 Kapiteln, im allerbesten Sinne konservativ komponiert und zurückhaltend eingespielt zwischen Liedermacher, Rock und Pop - starke Songs brauchen keine Experimente. "Ich habe das Gefühl", erklärt er, "jetzt erst nach so vielen Jahren des Songwriting und Aufnehmens aus der Tarnung zu kommen. Was diese Enttarnung ausgelöst hat, weiß ich nicht, aber ich komme mit dieser Platte dichter an mich ran. Jedenfalls höre ich in jedem dieser Lieder eine tiefe Wahrheit." Und diese Wahrheit können auch wir hören.
'Ungefähr genau hie"“ von Robert Carl Blank ist am 5. April auf Songwerft erschienen.
Außerdem: Zum 95. Geburtstag von Jacques Brel - (Belgien-) Liebe hin oder her.
Neue Alben in der Sendung
- The Secret Sisters: Mind, Man, Medicine (New West)
- Phosphorescent: Revelator (Verve)
- Beyoncé: Cowboy Carter (Columbia)
- + Neuheiten von Malva und Vera Sola
Lieder für Dich
(R.C.Blank)
Robert Carl Blank
Songwerft
Der Baum
(R.C.Blank)
Robert Carl Blank
Songwerft
Romance With A Memory (feat. Jesper Munk)
(M.M.Scherer)
Malva
Trikont Our Own Voice
Mijn vlaake land
(J.Brel / E.vanAltena)
Jacques Brel
Barclay
Get Wise
(V.Sola)
Vera Sola
City Slang
Paperweight
(L.Slagle / K.York)
The Secret Sisters
New West Records
Space
(L.Rogers / L.Slagle / J.Baylin / D.Tashian)
The Secret Sisters
New West Records
A Moon Behind The Clouds
(M.Houck)
Phosphorescent
Verve
Blood Of The Wine
(W.Oldham)
Bonnie ‘Prince’ Billy
Domino
Blackbiird
(P.McCartney / J.Lennon)
Beyoncé
Columbia
Ein bisschen mehr
(R.C.Blank)
Robert Carl Blank
Songwerft
Es wird wieder gut (Instrumental)
(M.Raabe / A.Hagemann)
Palast Orchester
Deutsche Grammophon
Markus Will
Tolle Sendung & eine super Musikauswahl. Ich hab so viel schöne neue Musik kennengelernt. Und großes Dankeschön für die Albumvorstellung 🙂