Damals war Bettina Wegner auf Abschiedstournee.
Auszug aus dem Liedernacht-Programmblatt 2000: Bettina Wegner folgte zunächst einer Ausbildung zur Bibliothekarin, studierte danach an der Schauspielschule Berlin (Ost). Nachdem sie sich an einer Flugblattaktion gegen die Intervention der Warschauer Paktstaaten in der CSSR beteiligt hatte, folgte umgehend die Exmatrikulation, Untersuchungshaft und Verurteilung auf Bewährung, das heißt "Bewährung in der Produktion"(Fabrikarbeiterin).
Danach durfte sie sich wieder künstlerisch betätigen. Seit 1973 trat sie mit eigenen Liedern und Texten auf. Einige ihrer Veranstaltungen wurden aber umgehend durch staatliche Organe verboten.
Im November 1976 legte sie öffentlich Protest gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns ein. Folge: zunehmende Einschränkung der Arbeitsmöglichkeiten und Auftrittsverbote. Ab 1978 Auftritte im Westen und Veröffentlichung der LP "Sind so kleine Hände".
1983 Übersiedlung nach Berlin (West). Am 2. Dezember 1989 erster Auftritt nach dem Mauerfall zusammen mit anderen ausgebürgerten Liedermachern im Berliner "Haus der Jungen Talente". Von 1993 bis 1997 Initiatorin der Reihe "Lieder der Welt/Konzerte in Flüchtlingslagern". Regelmäßige Auftritte bei Antifa-Veranstaltungen und Initiativen gegen Rechts.
Hans Reul - Archivbild: BRF