Seit fast 30 Jahren gibt es die "Grenzgänger", die 1988 von Michael Zachcial gegründet wurden. Die "Grenzgänger" verstehen sich als künstlerische Wanderer durch Zeit und Musikstile. Ihre Musik ist eine gekonnte Mischung aus Blues, Swing, Folk, ein bisschen Reggae und noch einiges mehr. Dabei genügt ihnen eine rein akustische Besetzung: zwei Gitarren, ein Akkordeon, ein Cello und natürlich Gesang.
Den Grenzgängern ging es von Anfang an darum, an weniger bekannte Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte zu erinnern und dabei vergessene und sogar verschollene Lieder dem Publikum näher zu bringen. Und dass ihnen das gelingt, zeigt schon die Tatsache, dass sie mittlerweile fünf Mal mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurden.
Zum ersten Mal erhielten sie diesen renommierten Preis 1995 für ihr Album "Die Schiffe nach Amerika", auf dieser CD finden sich Emigrantenlieder, Lieder die von Menschen erzählten, die aus Deutschland in die USA ausgewandert waren. Ein Thema, das Mitte der 1990er Jahre wieder aktuell war, nur, dass Flüchtlinge jetzt nach Europa kamen und nicht mit offenen Armen aufgenommen wurden, ein paar deutsche Städtenamen sind dafür zum traurigen Symbol geworden: Hoyerswerda, Mölln, Rostock Lichtenhagen. Und das Thema ist immer noch aktuell.
Auch aus anderen alten Liedern, den sogenannten Volksliedern kann man heute noch viele Erfahrungen ziehen, wobei Michael Zachcial dieser Begriff Volkslied fremd ist, denn man tut so als gäbe es ein Volk, das alle diese Lieder gesungen hätte, aber es ist wohl eher so, dass es verschiedene Gruppen in der Bevölkerung gibt, die verschiedene Lieder singen. Zum Beispiel im Krieg gab es immer kriegsverherrlichende Lieder und Oppositionelle die gegen den Krieg gesungen haben, Lieder von Deserteuren, Menschen die unter dem Krieg gelitten haben. Diese Lieder interessieren die Grenzgänger und so entstand zum Beispiel die CD "Maikäfer flieg" mit Liedern aus dem Ersten Weltkrieg oder auch eine CD mit Liedern des Widerstands im Zweiten Weltkrieg.
Gerne greifen die "Grenzgänger" auf noch ältere Lieder zurück, die sie unter anderem im Volksliederarchiv in Freiburg finden. Und das faszinierende ist, dass diese Lieder immer noch aktuell sind. So auch die Lieder des vergessenen Poeten und Rebellen Georg Herrwegh, dem das aktuelle Album der Grenzgänger gewidmet ist.
Schritt für Schritt ins Paradies
(F.Moebius/R.Steitz)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
Mein Michel was willst du noch mehr
(XX)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
In Kerkermauern sitzen wir
(H.Hüttner)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
Leichtes Gepäck
(G.Herwegh/M.Zachcial)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
Mein Deutschland strecke die Glieder
(G.Herwegh/C.F.Zelter)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
Im Walde von Sachsenhausen
(Trad.)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
Das Lied vom Hassen
(G.Herwegh/M.Zachcial)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
Reißt die Kreuze aus der Erden
(G.Herwegh/M.Zachcial/Drobnjak)
Die Grenzgänger
EIGENPROD.
Hans Reul