Martin Kippenberger wurde nur 44 Jahre alt, hat aber dennoch ein gewaltiges Werk hinterlassen. Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt jetzt eine Retrospektive des 1997 gestorbenen Kippenberger, der als einer der einflussreichsten Künstler seiner Generation gilt. Im Ranking "Kunstkompass" belegt er auf der "Liste der Unsterblichen" Rang 5 hinter Andy Warhol, Joseph Beuys, Sigmar Polke und Louise Bourgeois.
Die Schau "Martin Kippenberger - Bitteschön Dankeschön" ist - wie immer in Bonn- groß und fast komplett geworden. Sie umfasst 360 Werke, darunter Gemälde, Fotografien, Zeichnungen, Collagen, Installationen und Skulpturen.
Als einer der ersten zitierte Kippenberger in den 1980er Jahren in seinen Arbeiten intensiv das Werk anderer Künstler. Weitere postmoderne Kennzeichen waren sein Sinn für Humor und seine Fähigkeit zur Selbstironie.
2006 zeigte das K20 in Düsseldorf eine zusammen mit der Londoner Tate konzipierte Retrospektive. Damals stand die Installation "The Happy End of Franz Kafka's Amerika" zentral: Eine Installation, mit der der Künstler den unvollendeten Roman von Kafka zu Ende dachte. Kuratorin Susanne Kleine hat in Bonn den Schwerpunkt auf Beispiele aus allen Schaffensperioden gelegt.
Die Ausstellung läuft bis zum 16. Februar 2020.
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Werner Barth