Schon seit 20 Jahren hat Mankell einen bisher nicht veröffentlichten Krimi mit seinem legendären Kommissar Kurt Wallander aus Ystad in der Schublade. Im Herbst soll er auch auf Deutsch erscheinen. Allerdings ist der Roman kürzer als die anderen und wird wohl auch nicht mehr die Auflagenhöhen wie früher erreichen. Mit 15 Millionen verkauften Büchern allein in Deutschland und weltweit 40 Millionen hat Wallander seinen literarischen Schöpfer an die Spitze von Bestsellerlisten befördert.
Für Schwedens größten TV-Sender SVT dreht Mankell eine Serie über das Leben Ingmar Bergmans. Mankell ist mit Eva Bergman verheiratet, einer Tochter des weltberühmten Filmregisseurs. Nach Bergmans Tod 2007 trat Mankell als Sprecher der "Nachkommen" auf. Das hohe Tempo seiner Produktion von belletristischen Büchern und Theaterstücken behielt er trotzdem bei.
Und auch sein politisches Engagement hat nicht nachgelassen. 2010 machte er beispielsweise die Reise der "Gaza-Hilfsflotte" Richtung Palästina mit, die von israelischen Soldaten mit einem blutigen Einsatz gestoppt wurde. Neun türkische Mitreisende starben. Nach seiner mehrtägigen Internierung warf der Autor Israel "Seeräuberei und Kidnapping in internationalen
Gewässern" vor.
Mankells globale Fan-Gemeinde ist riesig. Sogar die Rock-Ikone Patti Smith outete sich 2011 als Bewunderin des Autors. Dass sie in Stockholm den bedeutenden Polar-Musikpreis aus der Hand des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf in Empfang nehmen konnte, nahm die 66-Jährige eher gelassen hin. Aber die Aussicht auf eine Begegnung mit Mankell fand sie sehr aufregend: "Ich kann es gar nicht glauben, dass ich ihn hier treffen werde, nachdem ich alle seine Bücher gelesen habe". Das sei - so Patti Smith - eine der schönen Seiten des Lebens.
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