Ohne Alexander Calder gäbe es das Mobile nicht als Kunstobjekt. Die grazilen luftbewegten Konstruktionen des US-Avantgarde-Künstlers sind heute weltberühmt. Das wusste eine Frau in den USA aber nicht, als sie auf dem Trödelmarkt ein Schmuckstück des Künstlers kaufte.
Vor acht Jahren hatte sie dafür 15 Dollar bezahlt. Vor einigen Jahren sah sie ein ähnliches Schmuckstück auf einem Ausstellungskatalog - und dachte sich nichts dabei. Erst weitere fünf Jahre später riet ihr Freund ihr, doch mal einen Experten zu kontaktieren. Jetzt erhofft sich das Auktionshaus Christie's für die Kette mindestens 225.000 Euro. Bald dürfte die Kette also zum 20.000-Fachen des Erstehungs-Preises verkauft werden. So kann es gehen.
Es ist nun mal so, dass man sich als Betrachter der sinnlichen Faszination eines Mobiles kaum entziehen kann. Minutenlang kann man die nur vom Lufthauch bewegten Gebilde betrachten. Das hat schon fast etwas Meditatives. Calders populäre filigrane Konstruktionen aus Draht und geometrisch geformten Metallscheiben sind ab diesem Wochenende bis zum 12. Januar 2014 in einer umfangreichen Ausstellung der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf zu besichtigen.
Rund 70 Objekte vor allem aus den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts hat die Kunstsammlung von der Calder-Foundation und aus Museen weltweit als Leihgaben bekommen. Zur Illustration kann der Besucher in sogenannten «Klangduschen» Musik von John Cage oder Edgard Varèse hören. Und es scheint, als habe Calder den Klang der Mobiles der Musik von Cage nachempfunden.
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Bild: Miguel Tona (epa)