Der Tod von Marcel Reich-Ranicki hat in dieser Woche viele bewegt. Über Deutschland hinaus und auch in seinem Ursprungsland Polen. Autoren und Politiker jeglicher Couleur haben mit großer Anteilnahme auf den Tod von Marcel Reich-Ranicki reagiert. Der berühmte Kritiker und Intellektuelle, der über Jahrzehnte hinweg die literarischen Debatten der Nachkriegszeit prägte, starb am Mittwoch im Alter von 93 Jahren nach längerer Krankheit in Frankfurt.
Der scharfzüngige "MRR", der in Polen als Sohn einer jüdischen Familie geboren wurde, wuchs in Berlin auf. Zusammen mit seiner Frau überlebte er das Warschauer Ghetto und kehrte 1958 nach Deutschland zurück.
Er galt als einer der berühmtesten Intellektuellen Deutschlands und bewies auch im Fernsehen seine Qualitäten als Entertainer. Wie kein anderer deutscher Intellektueller schaffte er es, das spröde Medium Buch im Fernsehen populär zu machen. Das "Literarische Quartett" im ZDF, das Reich-Ranicki fast 14 Jahre lang moderierte, war für Millionen Menschen immer auch eine große Unterhaltungsshow.
Außerdem im Kulturmagazin:
"Von Lyon nach Dresden": Der Belgier Serge Dorny wird Intendant der Semper-Oper
"Museum Liechtensten": ein Museum - drei Eigentümer
"Farbwelten": Die Bäderstadt Spa will mit einer Miro-Ausstellung Profil gewinnen
"Verunglückter Saisonstart? ": Das Theater Aachen startet mit einer Fidelio-Inszenierung das neue Programm
"Aufbrüche": Das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum spannt in einer sehenswerten Ausstellung den Bogen vom Kriegsende bis zum Mauerfall
Forum am 22. September von 10:00 – 11:00 Uhr auf BRF1
Nachzuhören auch hier im Netz
Bild: Boris Roessler (afp/dpa)