André Blank und Karl Otto Götz stammen aus der Region. Der eine aus Raeren, der andere aus Aachen. Beide sind am gleichen Tag kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges geboren. Karl Otto Götz feiert am 22. Februar seinen 100. Geburtstag. André Blank starb bereits 1987. Der Aachener steht an diesem Wochenende deutschlandweit im Rampenlicht. Der 100. Geburtstag des Künstlers aus Raeren wäre fast vergessen worden.
Der Künstler aus Aachen wird aus gegebenem Anlass mit großen und kleineren Ausstellungen in Berlin, Duisburg und Aachen gewürdigt. An den Gedenktag von André Blank erinnerte hierzulande zunächst eine kleine Würdigung im Februar-Heft des Geschichtsvereins "Zwischen Venn und Schneifel".
Beide Künstler könnten sich schon begegnet sein. Wir wissen es nicht. Ihr Werk weist dennoch einige Gemeinsamkeiten auf, die zu untersuchen sich lohnen dürfte. Dafür spricht schon allein die Tatsache, dass Götz und Blank als Hochschullehrer wirkten, mehr oder weniger dem Informel zugetan waren, sich als "angewandte Künstler" verstanden, und sich eine Technik angeeignet hatten, die darin bestand, Farbe mit einem Schaber über Papier oder Leinwand zu ziehen. Während für Götz diese Technik zum Markenzeichen wurde, setzte Blank diese in der Stille seines Ateliers als eine Art kontemplative Übung ein, wobei die Resultate dieser künstlerischen Betätigung bisher nur einmal umfassend gezeigt worden sind.
Beide haben zwei Weltkriege erlebt, als Kind und als Soldat. Beide Künstler lösten bei ihren Zeitgenossen Unverständnis aus. Der Aachener galt in der Nazi-Zeit als "entarteteter Künstler", der Raerener wurde noch bis weit in die 1980er Jahre von den meisten Angehörigen seiner Generation mit dem Prädikat "umstrittener Künstler" bedacht.
Außerdem in der Sendung: ein Gespräch mit Kulturministerin Isabelle Weykmans über den seit Freitag vorliegenden "Dialekt-Atlas".