Die Stadt Düsseldorf versucht wieder an ihre Tradition als internationaler Kunststandort anzuknüpfen. Allein im 20. Jahrhundert gingen von gleich drei Künstlergenerationen wichtige Impulse aus: Nach Max Ernst und Otto Dix vor dem zweiten Weltkrieg waren das Otto Piene und Heinz Mack, die 1957 die Gruppe Zero gründeten. In den 1970er Jahren folgten Joseph Beuys und Marcel Broodthaers, die Düsseldorf als eines der Zentren internationaler Kunst auf die Landkarte setzten. Schließlich sorgte die Becher-Schule mit Andreas Gursky und Thomas Ruff als herausragenden Meisterschülern für weltweite Geltung.
Zum dritten Mal findet jetzt eine sogenannte Quadriennale statt, ein gut dotiertes Festival der Bildenden Kunst, an dem sich fast alle Kulturträger der Stadt Düsseldorf beteiligen. Das Thema lautet "Über das Morgen hinaus".
Mit der Ausstellung "Kandinsky-Malewitsch-Mondrian - Der weiße Abgrund Unendlichkeit" untersucht die Kunstsammlung K20 in Düsseldorf die Bedeutung der weißen Flächen in den Werken der drei Künstler, die am Anfang des 20. Jahrhunderts zeitgleich Wege zur Abstraktion entwickelten. "Weiß" wurde für Kandinsky, Malewitsch und Mondrian zu einem Symbol für eine zukünftige Welt, so die These der Ausstellung im Rahmen der Quadriennale Düsseldorf über Künstlerutopien und Visionen.
Die unvollendete Erzählung "Der Bau" von Franz Kafka ist Anregung und Hintergrund der Ausstellung "Unter der Erde. Von Kafka bis Kippenberger" im K21. Bunker, Keller, Höhlen, Grotten und Tunnel von so renommierten Künstlern wie Thomas Schütte, Bruce Nauman, Thomas Demand und Mike Kelley sind zu sehen. Mit Kris Martin ist auch ein Künstler aus Belgien eingeladen worden.
Die meisten Ausstellungen laufen bis Anfang August. Aufgepasst allerdings, was die "Kandinsky-Malewitsch-Mondrian"-Ausstellung angeht: die geht am 6. Juli schon zu Ende. Länger wollten die Leihgeber aus aller Welt wohl nicht auf ihre Meisterwerke verzichten.
Forum am 11. Mai von 10:00 – 11:00 Uhr auf BRF1
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Bild: Pressebild Quadriennale