Ein Geheimtipp für Freunde zeitgenössischer Kunst: die Stiftung des Sammlerehepaars Van Middelem-Dupont in der Nähe von Brügge. Aktuell ist eine Ausstellung mit dem südafrikanischen Künstler Ernest Mancoba zu sehen.
Freunde zeitgenössischer Kunst müssen in Belgien die Stiftung des Sammlerehepaars Van Middelem-Dupont in Oudenburg bei Brügge besuchen. Seit 2002 kuratiert Stifterin Griet Dupont meist selbst zwei Wechselausstellungen pro Jahr.
Panamarenko war der erste Künstler, der zu einem Projekt in Oudenburg bereit war. Franz West gefielen die Ausstellungsräume und das Ambiente so gut, dass er nach 2005 im darauffolgenden Jahr wiederkehrte.
Der portugiesische Architekt Alvaro Siza hat den Familienbesitz, einen Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert, zum Ausstellungsgebäude umgebaut. Die Außenwände wurden restauriert, innen entstanden zwei unspektakuläre "White Cube"-Säle. Die Harmonie mit der Polderlandschaft in Oudenburg wurde gewahrt.
Noch bis zum 24. Januar 2015 zeigt die Stiftung "De 11 Lijnen" die Ausstellung "Liberated Subjects: Pioneers" mit dem Südafrikaner Ernest Mancoba (1904 - 2002) als Ausgangspunkt. Mancoba fand in den 1950er Jahren zur universellen Sprache der Abstraktion, ohne seine Herkunft zu verleugnen. Ihre eigene Kultur haben auch Etel Adnan (1925, Libanon), Monir Farmanfarmaian (1924, Iran) und Carmen Herrera (1915, Kuba) in die Moderne eingebracht und für neue Positionen in der abstrakten Malerei gesorgt.
Im Vergleich der vier Positionen aus der Peripherie der großen Kunstmetropolen in Europa und den USA liegt die Faszination dieser kleinen Ausstellung mit jeweils zehn Werken pro Künstler. Im April 2015 soll ein zweiter Teil von "Liberated Subjects" mit heutigen Positionen folgen. Dabei sein werden u.a. Ghada Amer (1963, Ägypten), Marlene Dumas (1953, Südafrika) und Pascale Marthine Tayou (1967, Kamerun).
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Bild: Foundation De11Lijnen