Auslöser war eine Reise nach Marokko 1970. Es folgten viele Reisen nach Afrika und Asien sowie eine Faszination für exotische Länder. Es war die Zeit der Hippies, Buthe nahm Drogen und lebte wild. Das Leben des Künstlers wurde zum Gesamtkunstwerk mit Happenings und Installationen, von denen nur wenige erhalten sind. Genau gesagt nur zwei. Eine davon entstand 1984 in Gent, als Michael Buthe auf Einladung von Jan Hoet das Werk "Taufkapelle mit Papa und Mama" schuf.
Mit dieser Installation als Ausgangspunkt ist bis zum 5. Juni im Smak, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Gent, eine Retrospektive von Michael Buthe zu sehen. Der Künstler ist 1994 im Alter von 50 Jahren gestorben.
Die Retrospektive ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kunstmuseums Luzern, des Smak und des Hauses der Kunst in München. Gent ist die zweite Station und sehr verschieden von der Ausstellung, die zum Auftakt in Luzern zu sehen war. Die Schweizer hatten den Schwerpunkt auf den Ästheten Buthe mit seinen vielen Goldarbeiten und der Faszination für das Schöne gelegt.
Smak-Kurator Martin Germann hat seinen Text im Katalog "Das offene System: Skulptur und Sprache bei Michael Buthe" genannt und unterstreicht den Prozesscharakter des Oeuvre als Vorläufer aktueller Tendenzen in der Kunstszene.
Der Katalog ist im Hatje Cantz Verlag erschienen.
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Werner Barth