Mit seinen Skulpturen ist Tony Cragg auf allen Kunstbiennalen weltweit zu Gast. Cragg, der 1949 in Liverpool geboren wurde, lebt seit 40 Jahren in Wuppertal und hatte Lehraufträge in Düsseldorf und Berlin. Die Stadt Wuppertal hat ihn zum Ehrenbürger ernannt und sorgt jetzt für seine erste große Retrospektive.
Das Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum ist leergeräumt worden und hat Tony Cragg alle 26 Ausstellungsräume zur Verfügung gestellt. Neben den 112 Skulpturen, die bis zu 1.500 Kilogramm wiegen und die mit einem Kran ins Museum gehievt werden mussten, sind 170 Zeichnungen und Aquarelle zu sehen. Zum ersten Mal werden frühe Arbeiten aus den 1970er Jahren gezeigt. Darunter gestapelte Holzbretter und Sperrmüllobjekte, die Cragg noch als Student unter dem Einfluss von Minimalismus, Land Art und Arte Povera anfertigte. Es sind aber auch ganz neue Arbeiten dabei, die speziell für diese Retrospektive entstanden sind. Eine neue Glasskulptur kommt direkt aus Venedig und wird in Wuppertal zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Der englische Bildhauer Tony Cragg hat 2006 in Wuppertal die Villa Waldfrieden erworben und in der Gartenanlage einen Skulpturenpark eingerichtet. Nicht nur mit eigenen Werken. Skupturen von Richard Deacon, William Tucker oder Markus Lüpertz sind ebenfalls permanent in der Grünanlage zu sehen. Die beiden Ausstellungshallen im Park sind momentan Henry Moore gewidmet, von dem ungewöhnliche Arbeiten in Gips ausgestellt werden. Parallel zur Retrospektive im Von der Heydt-Museum.
Außerdem in Forum:
- Der Maler Eric Peters aus Aachen im Museum für zeitgenössische Kunst Ikob in Eupen
- Das Hörbuch "Der Dieb in der Nacht" nach dem gleichnamigen Roman von Katharina Hartwell. Es geht um die Frage, wie das Verschwinden eines Menschen das Leben seiner Familie und seiner Freunde beeinflussen kann.
Werner Barth - Bilder: Maja Hitij/AFP und Michael Richter