Beginnend mit einer kurzen Vorgeschichte zum römischen Kaisertum führt die archäologische Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum durch das Leben Neros, seinen Aufstieg und seinen Niedergang. Die Kuratorin Dr. Korana Deppmeyer und ihre Kollegen wollen dabei den Blick auf bislang weniger bekannte Facetten dieses Herrschers lenken, der mit 16 Jahren zum Kaiser gekrönt wurde.
Das facettenreiche Bild Neros wird in 14 Ausstellungsräumen entworfen, die alle unterschiedlich gestaltet sind. Besonders eindrucksvoll ist die Nachbildung des Oktogons aus Neros goldenem Palast Domus Aurea – mit Marmorplatten und einer drehenden Kuppel.
Insgesamt 430 Objekte aus 16 Ländern wurden für die Ausstellung zusammengetragen. Die Leihgaben kommen aus 94 Museen, darunter der Louvre in Paris oder die Kapitolinischen Museen in Rom.
Ein eigener Raum ist Nero als Künstler gewidmet. Seine Liebe zur Musik und zur darstellenden Kunst lässt sich in vielen Ausstellungsstücken finden.
Während das Landesmuseum Neros Leben illustriert, geht das Museum am Dom einer anderen Frage nach: War Nero wirklich der brutale Christenverfolger? Auch hier wird ein differenziertes Bild des Kaisers gezeigt, erklärt Direktor Markus Groß-Morgen. Auf 500 Quadratmetern zeigt das Dommuseum 130 Exponate. Keine rein historische Schau will die Ausstellung im Dommuseum sein, sondern auch zum Blick auf die aktuelle Situation anregen.
Einen ganz anderen Blick auf Nero wirft die dritte Ausstellung der Trierer Trilogie im Stadtmuseum Simeonstift: Lust und Verbrechen - der Mythos Nero in der Kunst. Auch in der Populärkunst: Allein 60 Spielfilme machten den römischen Kaiser zum Protagonisten – angefangen mit der Verfilmung des Opus "Quo vadis".
Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann – die vielen Facetten der Ausstellungs-Trilogie in Trier fordern den Besucher auf, sich selbst ein differenziertes Bild von dem römischen Kaiser zu machen. Noch bis zum 16. Oktober gibt es Gelegenheit dazu.
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Werner Barth - Bild: Achim Nelles/BRF