Weintourismus gibt es in Frankreich seit 30 Jahren. Die Bourgogne hat das Konzept in den vergangenen Jahren ausgebaut. Von der "Table d’hôte" beim Winzer bis zum Wochenende im Chateau, vom "Machon" im Weinberg bis zum Abendessen mit dem Sommelier ist alles möglich.
Wir haben mit dem Schlossherrn Amaury Devillard des Chateau de Chamirey in Mercurey gesprochen. Mit dem Winzer und Restaurantbesitzer Olivier Leflaive in Puligny-Montrachet, mit der Hausherrin Pascale Rifaux in der Maison des Grands Crus in Santenay, mit dem Sommelier Adrien Leboeuf der Oenothek des Chateau de Besseuil in Clessé in Nähe von Macon und noch anderen mehr.
Alle haben uns gerne empfangen, und das zeugt von einer Trendwende. Die Zeiten, als in der Bourgogne die meisten Weingüter, etwas überheblich, die Touristen abwiesen, weil sie sowieso genug Kunden hatten, scheinen vorbei.
"Wir müssen das Image der Bourgogne verbessern, sagt François Piffaut vom Domaine Delorme in Rully. Zu oft werde das Burgund noch als das Land der teuren Weine und der arroganten Weinhändler gesehen. Dabei seien die Burgunder einfache Leute: Zwar stolz auf ihre hochwertigen Produkte, jedoch immer gastfreundlich.
Auf der Visitenkarte von François Piffaut steht „Responsable Communication et Oenotourisme“, also Pressesprecher und Berater für Weintourismus. Er will das Konzept auf Kulturevents erweitern. Beispielsweise durch Kunstausstellungen in Zusammenarbeit mit Museen in der Bourgogne. Am Sitz des Crémant-Produzenten Veuve Ambale in Montagny-lès-Beaune organisiert er regelmäßig Ausstellungen mit dem Museum der Fotografie in Chalon-sur-Saône.
Werner Barth - Foto: BRF