Nach dem Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig ist der deutsche Künstler Franz Erhard Walther auch mit dem Kunstpreis Aachen ausgezeichnet worden. Fairerweise muss am allerdings erwähnen, dass die Preisverleihung in Aachen bereits Ende 2016 beschlossen und bekanntgegeben wurde.
Mit dem Kunstpreis Aachen ist die Ausstellung "Handlung denken" im Aachener Ludwig-Forum verbunden. Franz Erhard Walther hat selbst mitkuratiert, und so ist eine kleine Retrospektive entstanden.
Seit 60 Jahren arbeitet Walther an seinem Konzept der Partizipationskunst. Nicht das fertige Kunstwerk an der Wand interessiert ihn, sondern das Entwerfen von Handlungsobjekten, die den Zuschauer zum Akteur machen. Natürlich eine Idee aus den 1960er Jahren, als die Studentenproteste auch die Kunstwelt durcheinander wirbelten. Seine erste Ausstellung hatte Franz Erhard Walther in Aachen, woran sich der 78-Jährige im BRF-Interview noch gut erinnert.
Bereits vor vier Jahren hat das Museum von Ixelles in Brüssel dem ungarischen Künstler Victor Vasarely eine Ausstellung unter dem Titel "Die Wiederentdeckung des Malers" gewidmet. 20 Jahre nach dem Tod des Künstlers erinnert jetzt das Museum im Kulturspeicher in Würzburg an Vasarely, der in den 1960er und 70er Jahren als ein populärer Op-Art-Künstler gefeiert wurde, heute aber in Vergessenheit geraten ist.
Ausstellung und Katalog dokumentieren das Oeuvre im Kontext der Pariser "Abstraction géometrique" und der kinetischen Kunst. So ist auch ein Werk des Belgiers Pol Bury in der Ausstellung vertreten.
"Der Traum vom Raum" heißt die Ausstellung, die 50 Werke zwischen 1946 und 1976 umfasst. Mit seinen Bildkonstruktionen ging es Victor Vasarely nicht um versuchte Wahrnehmungstäuschungen. Die Suggestion seiner Bilder zielte nicht vornehmlich auf Sinnlichkeit ab. Sie war der Versuch, eine gedankliche Utopie zu vermitteln. Eine fortschrittsgläubige Utopie, die den Künstler in der Zeit der ersten Mondlandung bis weit in den Weltraum führte.
Der Katalog ist im Wienand-Verlag erschienen.
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Werner Barth - Cover: Wienand Verlag
