Kalligraphie ist längst nicht nur die asiatische Kunst vom Schönschreiben. Spuren von Kalligraphie finden sich zunehmend in der zeitgenössischen Kunst weltweit, und das ist das Thema einer kleinen, aber hochkarätigen Ausstellung in der Brüsseler Galerie Garage Cosmos.
Der Kuratorin Rosalie Fabre geht es vor allem um die Überwindung der ehemaligen Trennungslinie zwischen Ost und West. Viele chinesische Kalligraphen, sagt sie im BRF-Interview, sähen sich heute als Teil einer universellen Kunstgeschichte.
Rosalie Fabre hat selbst in China Kalligrafie studiert und untermauert die These der Kalligraphie als Universalsprache nicht nur mit Beispielen aus Asien, Europa und den USA. Sie bezieht auch die arabische Welt ein. Die Entdeckungen dieser Ausstellung kommen aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Zum Beispiel der Iraner Charles Hossein oder der Algerier Rachid Koraïchi.
Rosalie Fabre glaubt fest daran, dass die Kalligraphie künftig in der zeitgenössischen Kunst eine immer größere Rolle spielen wird.
Die Ausstellung "Kalligraphie als Prozess" läuft in der Kunstgalerie "Garage Cosmos" bis zum 31. März. Die Galerie befindet sich in der Avenue des Sept Bonniers, in der Brüsseler Gemeinde Uccle.
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Werner Barth