Kennengelernt haben sie sich schon vor zwanzig Jahren, die Sängerin Rachael Price und der Gitarrist und Komponist Vilray Blair Bolles, der sich einfach nur Vilray nennt. Erst zwölf Jahre später sind sie sich wieder begegnet, als Vilray in einer Bar ein Soloprogramm spielte. Rachael Price ging zu ihm auf die Bühne und sang zu seinen Songs. Es passte alles: Beide hegen seit jeher eine Vorliebe für den Jazz der 30er- und 40er-Jahre und für das Song-Handwerk der Tin Pan Alley.
Rachael Price ist als Leadsängerin der Indie-Jazz-Soul-Pop-Band Lake Street Dive bekannt. Geboren 1985 in Australien, aufgewachsen in Tennessee als Tochter des Komponisten und Dirigenten Tom Price. Sie studierte am Bostoner New England Conservatory, wo sie 2003 bei der Jazz Vocal Competition des Montreux Jazz Festivals und 2004 bei der Thelonious Monk Institute Vocal Competition als Halbfinalistin ausgezeichnet wurde. Während ihrer Zeit dort freundete sie sich mit ihrem Studienkollegen Vilray an.
Vilray ist ein begabter Gitarrist und Sänger mit beeindruckenden Songwriting-Fähigkeiten. Er spielte in mehreren Bands, unter anderen mit Mike Calabrese und Mike „McDuck“ Olson, die später zu Lake Street Dive gehörten. Rachael und Vilray wussten damals noch nicht, dass sie ihre Liebe zum klassischen Jazz der Vor- und Nachkriegszeit teilten. Nach dem College wurde Rachael mit Lake Street Dive erfolgreich, Vilray dagegen bewegte sich weg von der Bühne. Als er sich bei einem Unfall in seinem Job einen Finger gebrochen hatte, beschloss er, sich wieder der Musik zu widmen. 2015 heuerte ihn die Bar Below Rye in Brooklyn für regelmäßige Auftritte an. Wo dann auch Rachael auftauchte – und mitmachte. Als sie ihrem Repertoire eigene Kompositionen hinzufügten, erhielten sie bei Nonesuch einen Plattenvertrag und veröffentlichten 2019 ihr Debütalbum „Rachael & Vilray“, mit Bläserarrangements von Jacob Zimmerman sowie Lake-Street-Dive-Pianistin Akie Bermiss. Auch Grammy-Star Jon Batiste spielte mit.
Nun ist das zweite Album des Duos erschienen: „I Love a Love Song!“ Es zeigt die erstaunliche Klasse zweier Musiker, die nicht aufgegeben haben, ihren Weg zu gehen. Und die dem Kanon der nostalgischen Vocal-Jazz-Verklärung eine ganz eigene Note hinzufügen: Humor. Denn was die Stars jener Musik einst mit aufrichtigem Herzen gesungen haben, seien es Ella Fitzgerald oder Frank Sinatra, das singen Rachael & Vilray mit einem Augenzwinkern.
Maßgeblich unterstützt hat sie wieder Jacob Zimmerman (Bläser), zudem sind Pianist Larry Goldings, Bassist David Piltch und Schlagzeuger Joe La Barbera mit von der Partie.
Außerdem in dieser Jazztime:
Webster, My Imaginary Friend, Perico Sambeat, Philadelphia Jerry Ricks & Oscar Klein, Christian Frentzen, Omer Klein, John Thomas & Lifeforce
Veranstaltungstipp:
Charles Loos spielt „A Tribute to Jean-Pierre Catoul“ – Donnerstag, 19. Januar, St. Vith, Café Trottinette im Triangel
Vor über zwanzig Jahren ist der phänomenale Jazz-Geiger Jean-Pierre Catoul aus Huy viel zu früh verstorben. Pianist und Django-d’Or-Preisträger Charles Loos erinnert an seinen musikalischen Weggefährten mit einem Programm aus dessen Werken.
Besetzung: Charles Loos – Piano, Komposition & Arrangements; Alexandre Cavalière – Geige; Thibault Dille – Akkordeon; Eric Gerstmans – Bratsche; Sébastien Walnier – Cello.
Weitere Infos hier
Just Me This Year
(Vilray / J.Zimmerman)
Rachael & Vilray
Nonesuch
Join Me in a Dream
(Vilray / J.Zimmerman)
Rachael & Vilray
Nonesuch
Just Two
(Vilray / J.Zimmerman)
Rachael & Vilray
Nonesuch
UTW (feat. Rapturous)
(Webster)
Webster
Mutterkomplex
Septimana
(P.Zurstrassen)
Pirly Zurstrassen & Jean-Pierre Catoul
Carbon 7 Records
Spring Can Really Hang You Up the Most
(T.Wolf)
My Imaginary Friend
Unit Records
Somnis
(P.Sambeat)
Perico Sambeat
Karonte
Echoes of Harlem
(D.Ellington)
Philadelphia Jerry Ricks & Oscar Klein
L + R Records
Find Another You (feat. Danielle DeAndrea)
(C.Frentzen)
Christian Frentzen
Roundrobyn Records
Niggun
(O.Klein)
Omer Klein, Haggai Cohen-Milo, Amir Bresler
Warner
Maryke
(J.Thomas)
John Thomas & Lifeforce
Nabel
Markus Will