2020 war Lakecia Benjamins großes Jahr. Seit ihr Mentor, der zweifache Grammy-Gewinner Gary Bartz, sie mit der Musik von Alice und John Coltrane vertraut gemacht hatte, war sie besonders der spirituellen Kraft von Jazz verbunden. So sehr, dass sie mit dem Album "Pursuance: The Coltranes" ihren zwei größten Jazz-Idolen ein Denkmal gesetzt hat und deren Kompositionen eine neue Stimme hinzufügte. Als Staffelträgerin einer neuen Generation machte sie eine beeindruckende Figur, ihre Coltrane-Hommage war ein Wagnis, das auf ganzer Linie glückte und viel Lob erntete.
Im Jahr darauf der Schock: Ein schwerer Autounfall ließ die Altsaxofonistin mit Glück überleben, doch sie trug schwere Verletzungen davon, darunter einen gebrochenen Kiefer. Das nächste Wunder hat sie selbst geschaffen: Nur vier Monate später ging sie in Europa auf Tournee. Wille, Disziplin, Mut und den Blick nach vorn, all das würde nicht funktionieren, wenn Lakecia Benjamin nicht von einer tiefen, verständnisreichen Liebe zu ihrer Musik und der Kraft ihrer Sprache durchdrungen wäre.
"Phoenix" steigt zwar nicht aus der Asche auf, aber von einem Schicksalsschlag, der sie auf den Boden geworfen hatte. Nun klingt sie stärker als je: bestechend klar, fest und intensiv im Ton ihres Altsaxofons, griffig und texturreich im Klang ihres insgesamt 13-köpfigen Ensembles, kritisch und wach in den Anklagen der weiterhin alltäglichen Rassismen, warm in der Gesamtwirkung. "Phoenix" ist ein Denkmal der Stärke und des Glaubens an sich selbst und eines der besten Jazz-Alben des jungen Jahres.
Produziert wurde es von der mehrfachen Grammy-Preisträgerin Terri Lyne Carrington und glänzt mit renommierten Gästen: Dianne Reeves, Georgia Anne Muldrow, Patrice Rushen, Sonia Sanchez, Angela Davis und Wayne Shorter. Lakecias Band ist im Kern ein Septett und besteht aus Trompeter Josh Evans, Pianist Victor Gould, Keyboarder Orange Rodriguez, Schlagzeuger Enoch Strickland, Perkussionist Nêgah Santos und Bassist Ivan Taylor.
"Phoenix" ist erschienen bei Whirlwind Recordings und auf allen digitalen Plattformen zu hören. Die CD erscheint uneinheitlich zwischen 27. Januar und 10. Februar, Vinyl am 23. April.
Live: Am 18. März spielt Lakecia Benjamin auf dem Leuven Jazz Festival.
Außerdem in dieser Jazztime
- Vusi Mahlasela, Norman Zulu & Jive Connection
- Mariam Koné
- Sarah McCoy
- Eyolf Dale
- Tyshawn Sorey
- Hideyasu Terakawa Quartet
Themba Lami
(S.Bergman / E.Bodin / C.Borg / J.Johansson / J.Lundaahl / E.Ridderstolpe / N.Gordimer)
Vusi Mahlasela, Norman Zulu & Jive Connection
Strut
Doussou Koun
(M.Koné / O.Fox)
Mariam Koné
Trikont Unsere Stimme
Long Way Home
(S.McCoy)
Sarah McCoy
Gold Leaf Productions
Fields of Kyiv
(E.Dale)
Eyolf Dale
Edition Records
Mob Job (feat. Greg Osby)
(O.Coleman)
Tyshawn Sorey Trio + 1
PI Recordings
Trane
(L.Benjamin)
Lakecia Benjamin
Whirlwind Recordings
Mercy
(L.Benjamin)
Lakecia Benjamin
Whirlwind Recordings
Simone (Extended Version – Live)
(F.Foster)
Hideyasu Terakawa Quartet
BBE