Es war der Tipp eines Rundfunkkollegen: Christian Bragg von Jazz FM hat das Label Acid Jazz auf den Glasgower Musiker Marco Cafolla aufmerksam gemacht. Prompt hat der einen Vertrag bekommen. Während des Lockdowns hatte Cafolla angefangen, Material zu schreiben, es in Einzelteile zerlegt, Klavier und Bass eingespielt und Samples aus Hip-Hop und von modernen amerikanischen Jazz-Drummern verwendet, um eine erste Rhythmusgruppe zu formen.
Cafolla wollte einen NYC-Vibe kreieren, also hat er seine Aufnahmespuren an das Orangefish Studio in Brooklyn geschickt, wo Derek Neivergelt (aus der Band um Terrance Blanchard) Kontrabass hinzufügte und zusammen mit Schlagzeuger Evan Pazner (Drummer von Lee Fields) Sessions einspielte. Hinzu gekommen sind zwei atemberaubende Trompetensoli von Jeremy Pelt ('The Summoned' und 'A Mind Supreme'), live direkt auf Band aufgenommen und nicht bearbeitet.
Danach übernahmen wieder Marco und seine Mitmusiker aus Glasgow: Co-Bandleader Konrad Wiszniewski (Saxophone und Flöte), Mikey Owers (Posaune), Cameron Jay (Flügelhorn) und Sängerin Rachel Lightbody spielten ihre Parts in den Glo Worm Studios in Glasgow ein.
"The Summoned" ist eine konzeptionelle Reise durch das Leben und das Universum. Der Titeltrack ist eine Anspielung auf die Geschwindigkeit, mit der die Songs zu Marco kamen, als ob er "gerufen" worden wäre und sie ihm durch seine Liebe zum Jazz geschenkt wurden. "Novo" setzt die Idee des Herbeigerufenwerdens fort, fängt die Aufregung angesichts eines neuen Projekts ein und bezieht sich dabei auf Freddie Hubbards "Povo" und dessen staubiges Spiel und dessen Sound. "Radio Silence" ist eher eine Reise nach innen während des Lockdowns, auf der Suche nach Glück, Zufriedenheit, Meditation und Eskapismus in der Musik.
Über das ganze Album hinweg streut die Sopranistin Rachel Lightbody Leadlinien und Gegenmelodien ein. Sie gipfeln in "Last Hour", inspiriert von Miles Davis, Alice Coltrane, Erykah Badu and Robert Glasper. Darin geht es darum, dass "wir uns zurücklehnen sollten, den Meteoritenschauer genießen sollten / uns wegspülen lassen sollten, im Regen tanzen sollten / falls alles umsonst ist." Eine Warnung, dass wir uns um uns selbst und unsere Welt kümmern müssen. Es gibt Sorgen, aber mehr noch gibt es Hoffnung.
Dieses ehrgeizige, aufregende Debütalbum schließt mit 'Like Tears In Rain', inspiriert von einem Dialog aus dem Film Blade Runner: "Ich habe Dinge gesehen, die ihr nicht glauben würdet. Feuernde Angriffsschiffe auf der Schulter des Orion. Ich habe C-Strahlen in der Dunkelheit in der Nähe des Tannhäuser-Tors glitzern sehen. All diese Momente werden in der Zeit verloren gehen, wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben."
"The Summoned" ist ein dystopischer Jazzteroidenschauer, der eine kalte Dusche als warmen Regen auf uns niedergehen lässt.
Außerdem:
- Maurizio Brunod, Danilo Gallo, Massimo Barbiero: "Gulliver"
- Takeo Moriyama: Erste Wiederveröffentlichung außerhalb Japans
- North of Kallio Ensemble: Moderner Vocal-Jazz aus Helsinki
- 3’Ain: Syrisches aus Belgien
- Iman Houssein: Elektroamorphes aus London
- Marriage Material: Tribal Tech zwischen Zawinul und Zappa
- Cherise und Listentojules: Mit R&B und Neo-Soul auf der Jazzroute
Ruptura
Marco Cafolla
Mama Terra
Acid Jazz Records
Novo
Marco Cafolla
Mama Terra
Acid Jazz Records
Scarborough Fair
Trad.
Maurizio Brunod, Danilo Gallo. Massimo Barbiero
Millesuoni
Hush-A-Bye
Summy Fain
Takeo Moriyama
BBE
Celestial Heights
Lasse Piirainen, Jennie Storbacka, Lotta Stenroos
North of Kallio Ensemble
Eclipse Music
Meeting Issues
Yamen Martini
Ain
Choux de Bruxelles
House of Light
Iman Houssein
Iman Houssein
BBE
The Ring
Raphael Meinhart
Marriage Material
Leopard
Play
Cherise Adams-Burnett, Dan Holloway
Cherise
Cherise-Adams Burnett
Oh Little Girl
Julia Nagele
Listentojules
Jazzhaus Records
It Ain’t Necessarily So
George Gershwin
Paul Bernewitz
Paul Bernewitz
Markus Will