Die Zeltstadt des Jazzfestivals Saalfelden ist schon lange Geschichte. Das teure temporäre Bühnen-Ensemble, das 2004 dem Festival finanziell das vorläufige Aus beschert hatte (und in Folge ein festivalloses Jahr), hat kreativen Raum für die Bespielung ungewohnter Orte geöffnet. Der künstlerische Leiter des Festivals, Mario Steidl, der damals noch in der Zeltstadt die Böden verlegt hatte, bereitet seit 2019 die Böden im übertragenen Sinne, sucht immer neue Flächen, Räume, Umgebungen für die völlig unterschiedlichen Künstler, die von allen fünf Kontinenten angereist kommen, in diesem Jahr auch aus Australien, Japan und Cuba.
Gut sechzig Konzerte, davon die Hälfte bei freiem Eintritt, waren vom 17. bis 20. August zu erleben, einige davon an sehr ungewöhnlichen Orten, zum Beispiel open air auf grüner Alm oder in einem Boot bei aufgehender Morgensonne. Die fast schon intimen "We Hike Jazz"-Wanderungen, bei denen maximal vierzig Teilnehmer gemeinsam mit Musikern zu einem Bergkonzert aufsteigen, waren bereits im Vorfeld ausverkauft.
In seiner Reportage schlägt Horst Senker eine Brücke von Anekdoten früherer Festivaljahre zur Musikvielfalt dieses Sommers, in der, anders als der Name vermuten lässt, nicht nur Jazz zu erleben war. So divers die Musik, die Herkunft und die Spielorte beim Jazzfestival Saalfelden sind, so einig sind sich viele Besucher: Es ist eines der außergewöhnlichsten Musikfestivals überhaupt.
Außerdem: Sommerliche Neuheiten von Harold López-Nussa, Bebel Gilberto und Alfredo Rodríguez – und Sommerliches von Wayne Shorter anlässlich seines 90. Geburtstags
Funky
(H.López-Nussa / M.League)
Harold López-Nussa
Blue Note
É Preciso Perdoar
(A.Luz / C.Coqueijo)
Bebel Gilberto
PIAS
Auszug aus dem Jazzfestival Saalfelden 2023
Verschiedene
Verschiedene
Eigenproduktion
Flying Down To Rio (Live In Europe 2011)
(E.Eliscu / G.Kahn / V.Youmans)
Wayne Shorter Quartet
Blue Note
Für Elise
(L.vanBeethoven)
Alfredo Rodríguez
Mack Avenue
Predule to Spring
(L.Piirainen)
North of Kallio Ensemble
Eclipse Music
Markus Will