In seiner Heimat, im italienischen Campagna, hat er noch klassisches Schlagzeug gelernt und 2007 mit einem Abschluss am Musikkonservatorium von Salerno abgeschlossen. Ein Stipendium brachte ihn 2009 erstmals nach Belgien, wo er am Brüsseler Konservatorium ein Jahr lang bei Bruno Castellucci studieren konnte. Zurück in Italien schloss er in Frosinone seinen Bachelor in Jazzmusik ab, um wenig später wieder in den Norden zu gehen, diesmal für einen Master in Jazz-Performance in Den Haag. Doch es war sein Jahr in Belgien, das ihn mit Jazzmusikern aus aller Welt zusammenbrachte.
Armando Luongo ist ein rastlos Kreativer, der viel in sich selbst investiert. Dass er seit 2009 an über einem Dutzend Albumproduktionen mitgewirkt hat, fällt nicht vom Himmel, ebenso wenig die fünf Jazzpreise, die der Mittdreißiger bereits in Italien, Belgien und Frankreich gewonnen hat. Seit 2012 lebt er in Belgien, doch er schlägt keine Wurzeln, reist oft nach New York, um dort mit Instrumentalisten mit etwas größeren Namen zu spielen: Kenny Washington, Greg Hutchinson, Joe Sanders, Justin Faulkner, Jeff Ballard, Mark Turner …
Sein Debüt unter eigenem Namen macht die Wanderjahre und das Suchen nach dem Unbekannten zum Thema. Gleichzeitig ist "New Lands" ein internationales Projekt mit Kollegen aus Belgien, Italien, Tunesien und den USA. Armando Luongo geht es nicht um eine Neuerfindung des Jazz oder darum, ihm neue, ungehörte Facetten hinzuzufügen. "New Lands" ist das Meisterstück eines Schlagzeugers, der bereit ist, seinen eigenen Ton in der Jazzwelt zu manifestieren.
Dafür hat Armando Luongo auch alle acht Stücke selbst komponiert – ebenfalls Neuland für ihn. Ungewöhnlich für einen Schlagzeuger: Er liebt die Melodien, und er mag es schnörkellos. Das erleichtert es ihm, Gefühle unmittelbar zu vermitteln. Und doch sucht er nicht den einfachen Weg, sucht lieber die Melodien neben dem Vertrauten, geht über unausgetretene Takte voran. Das Reisen, in der Musik und im Leben, hat für Armando Luongo eine philosophische Dimension: "Alles, was wir sehen, könnte real sein oder auch nicht. Jedes Gefühl könnte ein Ende sein und könnte eine Illusion sein. Überall im Leben finden wir die Dunkelheit mit einem Lächeln. Manchmal allein und manchmal mit den Menschen, die wir lieben."
Armando Luongo ist oder war Teil der (co-)belgischen Jazz-Ensembles Claudio Filippini Belgian Trio, Joachim Caffonnette Quintet, FilippoBianchini 4et, WMS, God Save The Swing, Swingalicious Big Band, Jeremy Dumont New Trio (nebst weiteren internationalen Ensembles).
Am 16. Dezember 2023 findet das Release-Konzert zu "New Lands" in der Brüsseler Jazz Station statt.
Besetzung
Matt Chalk – Altsaxofon
Waijdi Riahi – Piano
Basile Rahola – Bass
Giovanni Di Carlo – Gitarre
Jean-Paul Estiévenart – Trompete
Armando Luongo – Schlagzeug
Außerdem
- Das Karolina Strassmayer & Drori Mondlak Quartett Klaro! Am Samstag, 16.12.23, im Alten Schlachthof in Eupen – Infos auf der Webseite vom Alten Schlachthof.
- Marko Mebus Quintett: "All Those Things Still to be Said"
- Claude Diallo Situtation: "Abraxas Sessions"
- Roman Babik & Atom Spring Quartet: "Might be Spring"
- Maria Reich, Max Baumgärtner, Mark Pringle: "Poème"
- Piergiorgio Pirro: "Fold/Unfold/Refold"
Evil or Dumb
(M.Mebus)
Marko Mebus Quintett
Rosenau Records
I’m So Glad
(C.Diallo)
Claude Diallo Situation feat. Wolfgang Lackerschmid
Dot Time Records
Peacemaker’s Paradox
(K.Strassmayer / D.Mondlak)
Karolina Strassmayer Drori Mondlak
David Friedman
Hans Glawischnig
Lilypad Music / Drori Mondlak
New Beginnings
(K.Strassmayer / D.Mondlak / H.Glawischnig)
Karolina Strassmayer Drori Mondlak
David Friedman
Hans Glawischnig
Lilypad Music / Drori Mondlak
Korean Tree
(A.Luongo)
Armando Luongo
Hypnote Records
Clear Confusion
(R.Babik)
Roman Babik
Atom Spring Quartet
Frutex Tracks
Emerge, Decompose
(M.Reich / M.Baumgärtner / M.Pringle)
Maria Reich
Max Baumgärtner
Mark Pringle
sts|sts records
In Do
(P.Pirro)
Piergiorgio Pirro
Aut Records
You Do Something to Me
(C.Porter)
Philip Catherine
Martijn Vink
Philippe Aerts
Karel Boehlee
Challenge Jazz
Markus Will