Indisch-westliche Kulturfusion aus Köln, aber auf Weltniveau: Pianist und Harmoniumspieler Jarry Singla und sein Quartett Eastern Flowers stehen mit ihrem neuen Album "Confluence" für die Verschmelzung von klassischer indischer Musik und Jazz. Die indische Langhalslaute Sarod und das Klavier überschreiten hier die ihnen zugedachten kulturellen Grenzen in eine jeweils andere Welt der Harmonik.
Singla und seine Eastern Flowers – Bassist Christian Ramond und Perkussionist Ramesh Shotham – haben sich mit dem Sarod-Virtuosen Pratik Shrivastav zusammengetan. Diese Zusammenarbeit begann vor 16 Jahren, vertiefte sich während einer Tournee 2011 durch Indien und festigte sich kurz darauf in Mumbai, wo Singla sechs Monate verbrachte und The Mumbai Project ins Leben rief. Daraus hat sich das Trio + 1 gebildet, das sich auf "Confluence" präsentiert.
Indische Musik wird in erster Linie mit der Sitar assoziiert, doch auf diesem Album wird sie mit der Sarod kontrastiert, die nicht nur eine betörende Perkussivität besitzt, sondern sich auch wesentlich zugänglicher präsentiert. "Confluence" navigiert durch das Wechselspiel zwischen dem Grundtonsystem der indischen Musik und den Akkordwechseln des Jazz.
Was auf dem Papier komplizierte Theorie ist, führt beim Hören zu einem natürlichen Fluss, der seine Hörer tief in die Musik hineinzieht. Die transparenten und doch dichten Klänge des Albums schaffen eine fast meditative Erfahrung, in der traditionelle Muster verschwimmen und die Essenz der Musik zum Vorschein kommt. Singlas Werk ist ein Zeugnis für die organische und tiefgreifende Verschmelzung verschiedener musikalischer Traditionen.
"Confluence" von Jarry Singla Eastern Flowers ist am 14. Juni 2024 auf JazzSick Records erschienen.
Weitere Alben in der Sendung:
- New Regency Orchestra: New Regency Orchestra (Mr. Bongo)
- Julius Rodriguez: Evergreen (Verve)
- Laughing Bastards: Fetish (BMC)
- Laura Misch: Sample The Earth (One Little Independent)
Außerdem: 65. Geburtstag des Bassisten Marcus Miller
Markus Will