Jeder von ihnen ist ein Meister auf seinem Gebiet und die drei arbeiten schon ihr ganzes Leben lang zusammen. Nun haben sie sich für ein lang gereiftes Herzensprojekt zusammengetan: Für eine Musik, die heilt und ausgleicht und eine Atempause vom Chaos des modernen Lebens bietet.
William Parker, 72, Multiinstrumentalist mit Fokus auf Bass, spielt hierfür auf Doson Ngoni (Binnenspießlaute), Duduk (armenischer Flöte) und verschiedenen anderen Flöten, Cooper-Moore, 77, Keyboarder und Instrumentenbauer, spielt auf seinen handgefertigten Instrumenten Ashimba (eine Art 11-töniges Xylophon) und Handhackenharfe, und Hamid Drake, 68, auf Rahmentrommel und Schlagzeug. Das Album haben sie in einem Durchgang in den New Yorker West Park Studios direkt aufgenommen. Dabei demonstrieren sie eindrucksvoll ihr kollektives Improvisieren: Wie sie aus organischem Material organische Musik schaffen, verbindet sie glaubhaft mit der Tradition der Heilung durch Klang, ihre jahrzehntelange Erfahrung und tiefe Verbindung mit ihren Instrumenten bewahrt ihre Mission vor dem Abgleiten ins Esoterische.
Die Musik des Albums, die Parker als "Theorie hinter der Musik selbst" beschreibt, zielt darauf ab, Herz und Seele mit Klang zu leeren und zu füllen und sie ohne Verstellung tanzen zu lassen. Stücke wie das meditative "Sunrise", das zentrierende "Mantra" und das beschwörende "Flowing Water" bieten dem Hörer die Möglichkeit, sich zu verbinden mit den Klängen von Erde, Himmel und fließendem Wasser, von denen das Trio inspiriert ist.
"Heart Trio" ist mehr als nur ein Album. Es ist eine spirituelle Reise, die Halt und Kraft für mitfühlende Seelen in einer Welt bietet, die zunehmend von technologischer Manipulation und Ungerechtigkeit bestimmt wird. Es ist Musik für Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, die eine Dosis Beruhigung und Zentrierung bietet. Diese Zusammenarbeit dreier experimenteller, von Formzwängen befreiter Klangalchimisten stellt einen bedeutenden Moment im zeitgenössischen Jazz dar.
"Heart Trio" von William Parker, Cooper-Moore, Hamid Drake ist am 28. Juni auf AUM Fidelity erschienen.
Weitere Alben in der Sendung
- Janel Leppin, Ensemble Volcanic Ash: To March Is To Love (Cuneiform)
- Larry Nozero: Time [1975 Re-Issue] (180 Proof)
Außerdem
- Blick auf das Gent Jazz: Alderson + The Great Belgian Songbook
- Neuheiten von Kolida Babo, Mackwood und Mieke Miami
Markus Will