Ein Drittel spanisch, ein Drittel südkoreanisch, ein Drittel belgisch – so formiert sich das Trio rund um Schlagzeuger Eloi Pascual. Ihr Debütalbum "Amarea" beeindruckt in ruhiger, unaufgeregter Manier mit sieben Stücken, die zwar keinem dramaturgischen Faden folgen, aber einen feinfühligen Minimalismus teilen. Ihre Einflüsse lesen sich irritierend: Radiohead, Ahmad Jamal, Brad Mehldau und, ganz allgemein, französische Impressionisten. Das niedrige, tastende Energielevel des Trios bedeutet nicht, dass hier keine Spannung entsteht. Pascual erklärt es so: "Wir sind alle sehr geduldig und haben sensible Ohren, wodurch jedes kleine Detail wichtig sein und Auswirkungen haben kann."
Eloi Pascual, 29 Jahre, stammt aus Galiziens kleiner Küstenstadt Vigo und ist alleiniger Autor der Kompositionen. Er lebt in Amsterdam, wo er am Konservatorium seine Mitstreiter kennengelernt hat: Pianistin Chaerin Im aus Südkorea und E-Bassist Matteo Mazzù aus Belgien. Das Debüt der drei strahlt in jedem Moment eine leise, aber tiefe Hingabe aus, klingt an keiner Stelle vorhersehbar und verströmt die hohe Wertigkeit einer wohlüberlegten Reise mit ungewissem Ausgang. Es macht neugierig auf mehr.
"Amarea" von Eloi Pascual ist am 23. August 2024 auf ZenneZ Records erschienen.
Weitere Alben in der Sendung:
- Wayner Shorter: Celebration, Volume 1 (Live From Stockholm Concert Hall, 2014) (Blue Note)
- Bill Charlap Trio: And Then Again (Blue Note)
- Evaristo Pérez: Iris (TCB)
- Sébastien Llinares: Fleeting Castles (Alpha Classics)
- Louis Cole: Nothing (Brainfeeder)
Markus Will