Schon am 2. Oktober (nicht erst am 2. November wie ursprünglich angekündigt) wird das Emile Parisien Quartet den Alten Schlachthof in Eupen zu einem Tollhaus machen. Emile Parisien, 1982 im südwestfranzösischen Cahors geboren, ist schon als Elfjähriger am einzigartigen Collège de Jazz in Marciac auf den Musikgeschmack gekommen, mit nur 14 Jahren studierte er bereits klassische und zeitgenössische Musik am Konservatorium von Toulouse. Mit 18 zog Parisien - nomen est omen - nach Paris, wo der Sopran- und Tenorsaxofonist vier Jahre später sein Quartett gründete.
Mit nur einem einzigen Wechsel kultiviert es bis heute eine vor Witz und Ideen sprühende Jonglage aus Klassik, Jazz und urbanen Subkultursounds, die mit improvisatorischer Expressionslust immer wieder auf allen Vieren im modernen Jazz landet. Schon vor zehn Jahren hat der englische Guardian die Besonderheit dieser Gruppe erkannt. "Sie würfelten mit Witz und Virtuosität Zitate aus Freejazz, Avantfunk und, 'Tristan und Isolde' derart durcheinander, dass man die jeweiligen Quellen kaum wiedererkannte." Seitdem sind drei weitere Alben entstanden - neben Arbeiten im Duo mit Akkordeonist und Klarinettist Vincent Peirani, drei weiteren Quartett-Projekten sowie dem phänomenalen Quintett mit Joachim Kühn, aus dem das international gefeierte Album "Sfumato" (2016) hervorgegangen ist.
In seinen zwei Jahrzehnten sind sechs Alben des Emile Parisien Quartet erschienen: "Au Revoir Porc-Épi"“ (2006), "Original Pimpant" (2009), "Chien Guêpe" (2012, alle auf Laborie Records), "Spezial Snack" (2014), "Double Screening" (2019) und zuletzt "Let Them Cook" (1. März 2024, alle auf ACT). 2017 gab es die einzige Umbesetzung: Pianist Julien Touéry übernahm das Schlagzeug von Sylvain Darrifourcq, neu ins Ensemble kam Pianist Julien Loutelier.
Karten und Vorverkaufsstellen für das Konzert am 2. Oktober im Alten Schlachthof Eupen sind auf der Seite des Veranstalters zu finden. Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr.
Außerdem in der Sendung
- Nubyia Garcia: Odyssey (Concord Jazz)
- Orson Claeys: Odyssey to Self (Sdban Ultra)
- Joachim Kühn French Trio: The Way (ACT)
- Axel Fischbacher Trio: The London Session (Jazzsick)
- Walter Smith III: three of us are from Houston and Reuben is not (Blue Note)
- Inga Lühning: Daughters and Sons (Jazzsick)
- Zum 100. Geburtstag von Bud Powell
Markus Will