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Jazztime: Immanuel Wilkins' "Blues Blood" ist eine meditative Reise der Ahnen

11.10.202421:00
Immanuel Wilkins
Immanuel Wilkins (Bild: Joshua Woods)

Das dritte Album des Saxofonisten aus Philadelphia reflektiert über Herkunft und soziale Kämpfe. In ruhigen Klanggewässern ergreift immer wieder Gesang das Ruder. Hier verbinden sich Geschichte und Erinnerung in gefühlvollem Jazz, Gospel und modernen Rhythmen.

Immanuel Wilkins stellt sich mit seinem dritten Album als Komponist einer tief wirkenden Reflexion über Ahnenerinnerung, Identität und gesellschaftliche Herausforderungen. Wilkins ist mehr als nur Musiker, sein Werk ist historische Aufarbeitung und erkundet Themen wie Herkunft und Erfahrungen der Schwarzen in Amerika. Er hat in seiner Musik stets das Erbe seiner Vorfahren weitergeführt, und "Blues Blood" ist das neueste Kapitel.

Inspiriert ist es vom Vermächtnis von Daniel Hamm, einem Mitglied der Harlem Six, sechs Jungen, die 1964 zu Unrecht des Mordes angeklagt wurden. Der Titel "Blues Blood" stammt von Hamms eindringlichem Zitat über das Aufdecken seiner Wunden, um sein Leiden zu beweisen (die Jungs wurden noch vor ihrer Anklage von Gefängniswärtern schwer misshandelt, aber von ärztlicher Hilfe ausgeschlossen, weil sie keine offenen Wunden hatten – bis einer von ihnen sich einen Bluterguss aufschnitt), und symbolisiert den Blues als Quelle von Schmerz und Kraft in der schwarzen Kultur. Mit "Blues Blood" verleiht Wilkins der systemischen Unterdrückung nicht nur einen Klang, sondern schafft auch einen meditativen Raum, in dem er sich mit der Erinnerung der Generationen, mit Rassismus und Heilung auseinandersetzt.

Das Album webt einen Klangteppich, der von Meshell Ndegeocello mitproduziert wurde und an dem eine Vielzahl von Musikern mitwirkt, allen voran Wilkins' Quartett: Pianist Micah Thomas, Bassist Rick Rosato und Schlagzeuger Kweku Sumbry. Zum ersten Mal bezieht Wilkins Sängerinnen ein. June McDoom und Cecile McLorin Salvant verleihen mit ätherischen Stimmen der Musik ein gemeinschaftliches, fast kongregatives Gefühl. Stücke wie "Matte Glaze" und "Dark Eyes Smile" wecken starke Emotionen, mit ihrer Mischung aus Jazz, Gospel und Post-Bop verströmen sie eine unterschwellige Gelassenheit, die sowohl intim als auch weitläufig wirkt.

"Blues Blood" ist atmosphärisch, gefühlvoll und beschwört Visionen vergangener Generationen und familiärer Bindungen herauf. Luftig und nachdenklich erinnert es an ruhige Momente in der Familienküche, wo das Geräusch von kochenden Töpfen mit Gesprächen über die Geschichte verschmilzt. Der Song "Afterlife Residence Time" geht besonders weit, er ist inspiriert von den Schriften von Christina Sharpe, die erforscht, wie die Erinnerungen der Vorfahren in Verbindung mit dem Wasser des Atlantischen Ozeans weiterleben, auf dem sie den transatlantischen Sklavenhandel ertragen mussten.

Es könnte ein wegweisendes Werk des Jazz des 21. Jahrhunderts werden, weil es nicht nur die persönliche, sondern auch die kollektive Erfahrung des Kampfes und der Widerstandsfähigkeit der Schwarzen aufgreift. Es wirkt vordergründig beruhigend wie ein Balsam. Doch dahinter erhebt sich ein mächtiges Statement des Trotzes, das Wilkins als eine der innovativsten sozialen Stimmen der zeitgenössischen Musik auszeichnet.

"Blues Blood" von Immanuel Wilkins ist am 11. Oktober 2024 auf Blue Note erschienen.

Außerdem in der Sendung:

  • Darius Jones: Legend of e'Boi (The Hypervigilant Eye) (AUM Fidelity)
  • Samara Joy: Portrait (Verve)
  • Peder: The Coldest Man Alive (Lizard Shakedown)
  • Sam Wilkes: iiyo iiyo iiyo (Live in Kakegawa & Tokyo) (Sam Wilkes)
  • Zum 90. Geburtstag von Abdullah Ibrahim

Markus Will

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