Julian und Roman Wasserfuhr haben seit ihrer Jugend den Jazz neu definiert. Mit Julians lyrischer Trompete und Romans ausdrucksstarkem Klavier schaffen sie eine Musik, die anspruchsvoll und sehr persönlich ist. Ihr neuestes Album "Safe Place" erscheint am Markstein ihrer 20-jährigen Zugehörigkeit zum Label ACT und verkörpert doch ihre fortgesetzte Suche nach einer musikalischen und emotionalen Heimat.
"Safe Place" ist mehr als nur ein Titel, es fängt ein Gefühl ein: Vertrautheit, Wärme und Reflexion. Die Brüder, deren Verbindung im Leben und in der Musik unzertrennlich ist, haben für ausgewählte Stücke ihren langjährigen Mitstreiter Jörg Brinkmann am Cello und den Saxofonisten Paul Heller eingeladen, die ihren intimen und doch ausladenden Sound bereichern.
Klanglich ist das Album eine Mischung aus Jazz, Kammermusik und filmischen Erzählungen, mit stimmungsvollen Kompositionen wie "Vent Chaud", "Dodo" und "Lucifer", die alle eine persönliche Geschichte erzählen. Eine Interpretation von St"ngs „Fields of Gold" vertieft die Themen Nostalgie und Trost auf dem Album.
Mit "Safe Place"besinnen sich die Wasserfuhrs auf ihre Wurzeln und schauen dabei nach vorne. Die Wärme des Albums, seine Zeitlosigkeit und Menschlichkeit sind ein sicherer Ort für die Seele – und an sicheren Orten herrscht in Zeiten gesellschaftlicher Spaltungen großer Bedarf.
"Safe Place" von Julian & Roman Wasserfuhr ist an 31. Januar auf ACT erschienen.
Außerdem in dieser Sendung
- Yoruba-Rhythmen und Jazz: Ein Grundlagenwerk des Afrobeat aus dem Jahr 1967 von Ginger Johnson and his African Messengers erscheint mit zwei bislang verschollenen Stücken neu ("African Party", Impressive Collective)
- Debüt des Regensburger Saxofonisten Sebastian Wurzer - zupackender moderner Jazzfunk mit Anlaufschwächen ("One Shot", One Shot)
- Kollektiver Rock- und Free-Jazz und Fusion von Norwegens Krafttrio Krokofant ("6", Is It Jazz? Records)
- Lehrstück in Optimismus und Lebensfreude vom ukrainischen Vokaljazzquintett Advantage Project ("Eternal Changing", Advantage Music Pro)
- Live in Eupen: der libanesische Oud-Meister Rabih Abou-Khalil am 7. Februar mit seinem Quartett im Alten Schlachthof
Markus Will