Bugge Wesseltoft ist seit langem ein Pionier des zeitgenössischen Jazz, der seine eigene musikalische Sprache durch Soloarbeiten, bahnbrechende Gruppenprojekte und Kollaborationen zwischen Jazz, Klassik und elektronischen Genres formt. Sein neuestes Album "Am Are" setzt diese Tradition fort und bringt eine eklektische Mischung von Musikern zusammen, um neue Klanglandschaften zu bilden.
Sein neuestes Album "Am Are" bietet ein vielfältiges Ensemble, das Generationen und Stile überspannt und ein dynamisches Zusammenspiel von Texturen und Stimmungen schafft. Wesseltofts Klavier und Keyboards dienen als verbindende Kraft, die sich durch minimalistische Arrangements, überlagerte Loops und ausdrucksstarke Improvisationen schlängelt. Die Aufnahmen, die in mehreren Studios in Kopenhagen und Oslo entstanden sind, verstärken das Gefühl der Bewegung und Transformation des Albums.
Musikalisch oszilliert "Am Are" zwischen Intimität und Komplexität. Der Eröffnungstrack "How?" ist ein ruhiges, minimalistisches Stück, das von atmosphärischen Synthesizern und Klavier getragen wird. Bei "ReiN" kommen pulsierende Synth-Bässe, frenetisches Klavier und ausdrucksstarkes Schlagzeug zum Einsatz. Klassische Klaviertrio-Besetzungen tauchen in "BAG" und "JazzBasill" auf, die Jazz mit progressivem Rock und urbanem Swing vermischen, während elektronische Texturen "Render" und "Vender" bestimmen. Das Album gipfelt in "ThinkaHeaD", einer ätherischen Mischung aus Klavier, Gitarre und Tablas.
So markiert "Am Are" einen weiteren kühnen Schritt in Wesseltofts Entwicklung – ein Album, das von meisterhafter Musikalität geprägt und tief in seiner sich ständig erweiternden Jazz-Vision verwurzelt ist.
"Am Are" von Bugge Wesseltoft ist am 28. März 2025 auf Jazzland Recordings erschienen.
Außerdem in dieser Sendung:
- Wie Keith Jarretts European Quartet anno 1974, nur reifer: das Branford Marsalis Quartet reinterpretiert "Belonging" (Blue Note)
- Kontrabassist Basile Rahola und seine Quartett-Reflexion über den Platz des Menschen in der Komplexität der Welt ("From One Path To Another", Igloo)
- Virtuosengipfel in der Jazz-Manouche-Manege: Cornelius Claudio Kreusch & Joscho Stephan ("High Wire", GLM)
- Charles Loos (fast) solo als sanfter Magier in allen Tonarten ("Piano Works #2", Mogno Music)
- Social Consciousness Jazz Funk des schottischen Duos Knats ("Knats", Gearbox)
- Ausblick auf das Jazzorwhatever!? vom 4.–6. April in Wiltz/Luxemburg
Markus Will