Peter Thomas hat mit seinen Soundtracks Generationen begleitet: Kriminalfilme, Science-Fiction-Abenteuer, Serienklassiker. Mehr als 600 Produktionen tragen seine Handschrift, und die hat sich nie an stilistische Grenzen gehalten. Peter Thomas verband orchestrale Farben mit jazzgeprägten Bläsern und elektronischen Experimenten. Er entwarf Klangräume, die unmittelbar aus Filmszenen herauszuwachsen scheinen. Anlässlich seines 100. Geburtstags (1. Dezember 2025) blickt die Jazztime auf dieses Werk – und geht der Frage nach, warum sein Sound bis heute so fasziniert.
Philip Thomas, der das umfangreiche Archiv seines 2020 gestorbenen Vaters betreut, ist in dieser Sendung zu Gast. Er erzählt, wie sich die verstreuten Spuren dieses Lebenswerks zusammensetzen: Bänder, Notizen, Fragmente aus Studioproduktionen und Entwürfe aus einer Zeit, in der Filmmusik im deutschsprachigen Raum nach neuen Formen suchte. Seine Einblicke öffnen einen Blick auf den arbeitenden Komponisten – auf die Mischung aus methodischer Genauigkeit und spielerischer Neugier, die viele der heute verehrten Stücke überhaupt erst möglich machte.
Das Jubiläumsjahr hat zahlreiche Projekte hervorgebracht: Filmreihen, neue Editionen, bislang unveröffentlichte Titel aus dem Bandarchiv. Welche Entscheidungen hinter diesen Veröffentlichungen stehen, welche Raritäten noch im Archiv lagern und wie sich Peter Thomas heute in einer Hörkultur behauptet, die sich zwischen Groove, Production Music, Retro-Soundtracks und 20-Sekunden-Reels bewegt, ist Thema in dieser Sendung. Dazu: einzigartige Musik mit schlüpfrigem Funk, luftigen Bläsersätzen und einer filmischen Energie, die Peter Thomas’ Werk unverwechselbar macht.
Maaru Will